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Israel - fünftgrößte Atommacht mit deutscher Hilfe

Oberhausen (Korrespondenz), 07.04.12: Welche Heuchelei, wenn sich bürgerliche Medien und die Bundesregierung nach der Kritik von Günther Grass schützend vor den imperialistischen Vassallen Israel stellen. Offiziell wird der Besitz von Atomwaffen bestritten, doch Israel ist die fünftgrößte Atommacht der Welt. An der Autobahn zwischen Tel Aviv und  Aschdod, nahe der Mittelmeerküste, weist ein Schild auf die Ausfahrt "Nuklearzentrum Soreq" hin.

Dort, in Dimona in der Negevwüste, betreibt Israel seit den 1960er Jahren einen Reaktor und eine Wiederaufbereitungsanlage, in der waffenfähiges Plutonium produziert werden kann. Der Schwerwasserreaktor läuft seit über 40 Jahren, ohne dass dort Strom produziert wird. Die Anlage  reicht aus, um bis zu 300 Atomsprengköpfe zu bauen, so Giorgio Franceschini von der Hessischen "Stiftung Friedens- und Konfliktforschung".

Im Jahr 1999 begann die Bundesrepublik, Israel mit U-Booten auszustatten, die atomare Trägersysteme mitführen können. Es sind Boote der so genannten "Dolphin-Klasse". Die ersten beiden Boote wurden komplett aus dem Bundeshaushalt finanziert. Für die U-Boote vier und fünf zahlte die Bundesregierung jeweils ein Drittel der Kosten direkt, und kaufte für ein weiteres Drittel Waffen in Israel. Israel zahlt schließlich das letzte Drittel. Momentan wird das sechste Boot fertig gestellt.

Deutschland unterstützt so den Ausbau der israelischen Atomstreitmacht. Bereits im Juli 2009 schickte Israel eines der Boote auf die Reise durch den Suezkanal ins Rote Meer - mit Genehmigung Ägyptens. Die Regierung in Jerusalem demonstrierte, dass sie den Iran jederzeit flexibel mit einem atomaren Angriff überfallen kann.