Jugend

Kampf um unbefristete Übernahme aller Azubis

14.04.12 - Der Stimmung der Masse der Kollegen an der Basis ist es zu verdanken, dass die Forderung nach der unbefristeten Übernahme aller Azubis zu einem wesentlichen Bestandteil der letzten Tarifrunden wurde. Im Stahlbereich wurde erstmals die unbefristete Übernahme als Regelfall festgeschrieben. Der DGB-Ausbildungsreport vom September 2011 deckte auf, dass 66 Prozent aller Auszubildenden nicht wissen, ob sie nach der Ausbildung in ein Beschäftigungsverhältnis übernommen werden. Er kommt zu dem Ergebnis, dass - wer nach der Ausbildung nicht übernommen wird - ganz häufig in einem Arbeitsverhältnis ohne tarifliche Absicherung landet.

Das betrifft nach Angaben des Statistischen Bundesamtes schon 714.000 der unter 25-Jährigen. Im EU-weiten Vergleich lag die Jugendarbeitslosigkeit in Deutschland im März mit 8,2 Prozent an letzter Stelle. Diese scheinbar positive Bilanz ist aber äußerst trügerisch, denn in der Statistik tauchen nur solche arbeitslosen Jugendliche auf, die "registriert" sind. In zwei Dritteln aller EU Staaten liegt die Jugendarbeitslosigkeit über 20 Prozent, in Spanien und Griechenland über 50 Prozent.

Das Engagement für die Zukunft der Jugend war bei vielen Kollegen die Triebfeder, sich an den Streiks, Demonstrationen und vielen Aktionen während der Tarifverhandlungen zu beteiligen. In zahlreichen Vertrauenskörpern im Elektro- und Metallbereich wurde die Forderung nach der unbefristeten Übernahme aufgestellt.

Nun wird aber die einzige in Baden-Württemberg geplante kämpferische Aktivität der IGM-Jugend für die unbefristete Übernahme durch die IGM- Bezirksleitung auf Sparflamme gehalten. Für den 19. April, den dritten Verhandlungstag der diesjährigen Tarifrunde, war urspünglich ein "großer Jugendaktionstag" in Baden-Württemberg geplant. Er wird inzwischen regelrecht als Geheimtipp gehandelt.

Lediglich aus der Verwaltungsstelle Aalen wird die Anreise mit Bussen organisiert. Ansonsten gibt es nur minimale Mobilisierung an der Basis. Die Bezirksleitung der IGM rechnet inzwischen intern nur noch mit 400 Teilnehmern und verzichtet damit bereits im Vorfeld auf eine umfassende Mobilisierung der über 1.000 Sindelfinger Daimler-Azubis, die nur wenige Kilometer entfernt arbeiten.

Tatsächlich will die Jugend aber kämpfen! Bei einem "Jugend-Voting" zur unbefristeten Übernahme bei 253 Einzelaktionen vorwiegend auf Jugendversammlungen in ganz Baden-Württemberg sprachen sich 23.836 für eine unbefristete Übernahme der Azubis aus, nur 398 stimmten mit "Nein".

Die kampfbereiten Belegschaften und Gewerkschafter sind aufgefordert, der Jugend den Rücken zu stärken und mit Delegationen gemeinsam mit allen Azubis aus den Lehrwerkstätten, den 19. April ab 15.30 Uhr an der Kongresshalle in Böblingen tatsächlich zu einem entsprechenden Jugendaktionstag für die Zukunft der Jugend zu machen.

Die MLPD und ihr Jugendverband REBELL stehen an der Seite der Jugend und fordern:

  • Unbefristete Übernahme aller Azubis entsprechend der Ausbildung!