Betrieb und Gewerkschaft

Aus aller Welt kommen Automobil-Kollegen nach München

München (Korrespondenz), 23.04.12: Hunderte von Automobilarbeitern von BMW in München und MAN in Karlsfeld wurden von den Werbern für den Internationalen Automobilarbeiterratschlag (IAAR) in der letzten Woche vor den Werkstoren überrascht. So mancher war erst mal verdutzt, dass sich schon Teilnehmer aus 21 Nationen angemeldet haben, um sich vom 17. bis 20. Mai gemeinsam zu beraten, international zu koordinieren und zu feiern.

Aus Bayern und Baden-Württemberg trafen sich Aktivistinnen und Aktivisten zur Bayern-Tour des IAAR in München. In vier Tagen wurden Einsätze bei den oben genannten Automobilbetrieben und an zwei Berufsschulen für Kfz-Technik durchgeführt. Für viele ist es ungewohnt, dass die Veranstaltung selbst organisiert wird und dass ihre Initiative gefragt ist. Die Gewerkschaft solle das machen, ist oftmals zu hören. Der Ratschlag ruft zur Stärkung der Gewerkschaften als Kampforganisationen auf, aber gerade, um diese Forderung durchzusetzen, ist die aktive Beteiligung der Basis notwendig.

Der Meinung, dass die Automobilarbeiter sich international koordinieren müssen, um gegen Arbeitshetze, Lohndrückerei oder Leiharbeit zu kämpfen, stimmten viele zu. Auch bei den Auszubildenden und Jungarbeitern, die oft "zugestöpselt" und cool auftreten, machte es Eindruck, als z. B. ein Kollege vom Daimler in Sindelfingen sie ansprach. Bei BMW am Olympiazentrum wurde ein Infostand mit offenem Mikrofon durchgeführt und an einem Nachmittag besuchten die Werber kleine Läden, um Plakate für den Ratschlag aufzuhängen. Bei den meisten Ladeninhabern gab es Zuspruch.

Während sie die ganze Woche internationalistischen Geist verströmten, erholten sich die Werber auch mal an den Isar-Auen und stärkten sich in einer bayerischen Kneipe bei Brotzeit und Bier. Gekrönt wurde die Woche mit einer Veranstaltung zur Mobilisierung mit Abschlussfest.