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Israel: fünftgrößte Atommacht mit deutscher Hilfe
Oberhausen (Korrespondenz) 28.04.12: Israel ist die fünftgrößte Atommacht der Welt. An der Autobahn zwischen Tel Aviv und Aschdod, nahe der Mittelmeerküste weist ein Schild auf die Ausfahrt "Nuklearzentrum Soreq" hin. Dort, in Dimona in der Negevwüste, betreibt Israel seit den 1960er Jahren einen Reaktor und eine Wiederaufbereitungsanlage, in der waffenfähiges Plutonium produziert werden kann. Die Plutonium-Produktion dort reicht aus, um bis zu 300 Atomsprengköpfe zu bauen, so Giorgio Franceschini von der Hessischen "Stiftung Friedens- und Konfliktforschung".
Der israelische Friedensnobelpreisträger und heutige Staatspräsident, Schimon Peres, wurde schon 1952 vom damaligen Ministerpräsident David Ben-Gurion damit beauftragt, das israelische "Atomenergiekomitee" zu gründen. Es war Peres, der mit Frankreich die Lieferung des Reaktors zur Plutonium-Produktion vereinbart hatte. Heute droht er dem Iran mit einem vernichtenden Militärschlag.
Im Jahr 1999 begann die Bundesrepublik, Israel mit U-Booten auszustatten, die atomare Trägersysteme mitführen können. Es sind Boote der so genannten "Dolphin-Klasse". Die ersten beiden Boote wurden komplett aus dem Bundeshaushalt finanziert. Für die U-Boote vier und fünf zahlte die Bundesregierung jeweils ein Drittel der Kosten direkt und kaufte für ein weiteres Drittel Waffen in Israel. Israel zahlt schließlich das letzte Drittel. Momentan wird das sechste Boot fertiggestellt, wieder übernahm die Bundesregierung ein Drittel der Kosten in Höhe von 135 Millionen Euro. Deutschland unterstützt so den Ausbau der israelischen Atomstreitmacht.