Sozialismus

1. Mai 2012 - „Die Verbundenheit mit der Arbeiterklasse weltweit war mit den Händen zu greifen“

1. Mai 2012 - „Die Verbundenheit mit der Arbeiterklasse weltweit war mit den Händen zu greifen“
1. Mai in Duisburg

01.05.12 - Weltweit wird heute der 1. Mai als Kampftag der Arbeiterklasse begangen. Weltweit stand er im Zeichen der gewachsenen Kritik am Kapitalismus, des internationalistischen Geistes in der Arbeiterbewegung und der länderüberschreitenden Solidarität und Völkerfreundschaft. "Fünf Tage vor der Parlamentswahl haben in Griechenland Tausende bei Mai-Kundgebungen in vielen Städten gegen die Regierung, EU-Troika und IWF demonstriert. Die Straße von Athen nach Korinth ist voll mit Autos, die zu einer Kundgebung vor den Stahlwerk aus Solidarität für die Stahlarbeiter wollen. Tausende waren vor dem Werk in Aspropirgos. Es war eine beeindruckende Demonstration der Arbeiterklasse in Griechenland", das schreibt ein Korrespondent.

In Manila (Philippinen) zog ein Demonstrationszug von über 30.000 Menschen lautstark mit Liedern und Forderungen unter anderem nach Abzug der US-Truppen durch die Innenstadt. Erstmals fand in Tel Aviv eine Großkundgebung statt, an der sich arabische und jüdische Menschen beteiligt haben.

In vielen Ländern ist der 1. Mai noch längst nicht als gesetzlicher Feiertag durchgesetzt. So in den USA. Dennoch versammeln sich in wenigen Stunden dort in 125 Großstädten Demonstranten. Auch aus den Niederlanden berichten Genossinnen und Genossen der marxistisch-leninistischen Organisation "Rode Morgen", dass nach wie vor die gesetzliche Anerkennung des 1. Mai verweigert wird. Auf dem Demonstrationszug vom Rathaus ab 18 Uhr zum Schouwburgplein wird deshalb als eine Hauptlosung mitgetragen: "1. Mai Kampftag - 1. Mai frei!"

In Deutschland nahmen nach Angaben des DGB heute 419.000 Menschen an Kundgebungen und Demonstrationen teil, im letzten Jahr meldete der DGB 423.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Aus mehreren Städten wird aber berichtet, dass es deutlich größere Demonstrationen gab als im letzten Jahr (Berlin, Stuttgart, Nürnberg, Karlsruhe, Saarbrücken, Schwäbisch Hall) und neue Kräfte dabei waren. So in mehreren Städten Antifaschisten mit Transparenten oder Infoständen, in Gelsenkirchen ein Block der Mieterinitiative Flöz Dickebank mit einem auffallenden Transparent und einheitlichen T-Shirts usw.

Vor allem war natürlich "die Entschlossenheit der Metaller in der Tarifrunde zu spüren", wie Korrespondenten aus Berlin schreiben – es geht gegen Leiharbeit, für 6,5 Prozent mehr Lohn und die unbefristete Übernahme nach der Ausbildung. Aus Stuttgart wird berichtet: "Vorne nach einem fetzigen Trommelblock marschierten kleinere betriebliche Delegationen mit ihren Transparenten, so die Vertrauensleute von Daimler in Untertürkheim, die unter anderem auch gegen die Rente mit 67 protestierten, oder Busfahrer der Stuttgarter Straßenbahnen, die forderten: 'Voller Einsatz der gewerkschaftlichen Kampfkraft'." Vielerorts brachte vor allem die Gewerkschaftsjugend ideenreich die Forderung nach unbefristeter Übernahme der Azubis nach der Ausbildung vor. In Augsburg präsentierte die Metall-Jugend ein Auto ohne Räder, das nicht fährt, genauso wie ein Auszubildender ohne Übernahme keine Perspektive hat.

Viele Migranten beteiligten sich aktiv bei den Demonstrationen, gerade auch von revolutionären Organisationen. "Die internationale Solidarität durchwehte die ganze Demonstration", heißt es aus Stuttgart. Auch von der Vor-Mai-Feier der MLPD Hamburg am gestrigen Abend wird berichtet: "Schon in der internationalen Zusammensetzung - Türkei, Kurdistan, Iran, Kamerun, den Grußworten von Revolutionären aus dem Iran und der Türkei und dem gemeinsamen Singen der 'Internationale' war die Verbundenheit mit der Arbeiterklasse weltweit mit den Händen zu greifen.“

In Stuttgart sprach auf der zentralen Kundgebung des DGB der Vorsitzende Michael Sommer. Er kritisierte völlig zurecht die als "Sparprogramme" verkappten Programme zur Abwälzung der Krisenlasten auf die Massen. Es ist aber illusionär, wenn er behauptet, dass Konjunkturprogramme die Alternative wären, die die Krisen aus der Welt schaffen könnten. Es waren ja gerade die milliardenschweren Konjunkturprogramme zugunsten der Konzerne und Banken, die die Tendenz zum Staatsbankrott hervorgerufen haben.

Solche "Alternativvorschläge" im Rahmen des Kapitalismus können die grundlegenden Probleme nicht lösen, es gibt keinen krisenfreien Kapitalismus. Wer die Krisen abschaffen will, muss den Kapitalismus abschaffen. In einem Bericht aus Berlin heißt es: "In den zahlreichen Gesprächen am Stand der MLPD wurde ein deutlich gewachsenes Interesse an der revolutionären Richtung spürbar. Zahlreiche 'Rote Fahnen' und Sondernummern zur Vorstellung der ICOR (Internationale Koordinierung Revolutionärer Parteien und Organisationen) wechselten den Besitzer. Mehrere Kontaktwünsche entstanden.“

An einigen Orten, wo im letzten Jahr versucht worden war, Infostände der MLPD zu verbieten oder zu verdrängen wie z.B. in Herne oder Saarbrücken, konnten die Stände dieses Jahr durchgeführt werden. Aus Saarbrücken wird berichtet: "Erfreulicherweise hatte der DGB im Saarland aus der Auseinandersetzung im letzten Jahr gelernt und endlich erkannt, dass es sich bei der MLPD um eine 'befreundete Organisation' handelt." In diesem Jahr war an mindestens 13 Orten von der DGB-Führung erneut versucht worden, Infostände der MLPD nicht zuzulassen.

Nach bisher vorliegenden Berichten konnten aber in Hagen, Berlin, Frankfurt, Karlsruhe, Oberhausen und Böblingen durch offensives Vorgehen und eine breite Solidarität von Kundgebungsteilnehmern und Mitgliedern anderer Organisationen und Parteien Infostände der MLPD durchgesetzt werden. Das gelang auch in Oberhausen, wo schon die Polizei angerückt war. Aus Karlsruhe heißt es: "Gegen das Verbot wurde der Infostand der MLPD durchgesetzt mit einer großen Solidarität der Kundgebungsteilnehmer. Unser Redebeitrag auf der Demo dazu erhielt großen Beifall. Viele stellten sich um den Stand herum, um ihn zu schützen.“

Die MLPD war mit Transparenten, Literaturverkäufern und ansprechenden Parteiständen überall nicht zu übersehen. Hauptthema war die Bekanntmachung und Werbung für die ICOR und die Spendensammlung für die Internationalismus-Arbeit. "Der Jugendverband REBELL präsentierte seine neuen Lenin-T-Shirts mit dem Aufdruck 'Gib Antikommunismus keine Chance', außerdem verkaufte er mit den Rotfüchsen Nelken an die Teilnehmer“, wird aus Heilbronn berichtet.

Die Perspektive der internationalen sozialistischen Revolution, die die MLPD in ihrem Buch "Morgenröte der internationalen sozialistischen Revolution" entwickelt hat, interessierte eine ganze Reihe von Gewerkschaftern. Wer sich über diese begeisternden Aussichten und den Kampf um ihre Verwirklichung näher interessieren will, wer mit der MLPD gemeinsam feiern will, der ist herzlich eingeladen zu den Mai-Veranstaltungen der MLPD, die heute in 29 Orten stattfinden.

Ausführliche Berichte in der nächsten "Roten Fahne"!