Betrieb und Gewerkschaft

Rüsselsheimer Opelaner kämpferisch für IGM-Forderungen und gegen Standortspaltung

Rüsselsheimer Opelaner kämpferisch für IGM-Forderungen und gegen Standortspaltung

Rüsselsheim (Korrespondenz), 09.05.12: Laut Betriebsrat beteiligten sich ca. 8.000 Kolleginnen und Kollegen ab 11 Uhr am gestrigen Warnstreik. Die Frühschicht fuhr nach Ende des Warnstreiks nicht mehr an. Aus dem Betrieb formierte sich mit Trommeln, selbst gemalten Transparenten und Schildern ein kämpferischer Zug. "So viele waren schon lange nicht mehr dabei", meinte ein Kollege. Bei der Lehrwerkstatt angekommen, marschierten die Azubis und Trommler an der Spitze des Zuges durch die Innenstadt, zum Opel-Hauptportal am Bahnhofsplatz.

Alle Redner und Rednerinnen (VK-Sprecherin, Betriebsrats-Vorsitzender, JAV-Vorsitzender, IGM-Bezirksleiter Armin Schild, IGM-Verwaltungsstellenleiter Armin Groß und Thorsten Schäfer-Gümbel von der SPD) betonten, sich auf keinen Fall in Standorte spalten zu lassen. Gemeinsam soll für die Tarifforderungen eingetreten und für die Zukunft von Opel und des Astra in den deutschen Werken gekämpft werden.

Der Betriebsrats-Vorsitzende Schaefer-Klug betonte: "Kein europäisches Werk dürfe gefährdet werden, niemand lässt sich gegen den anderen ausspielen. Es ist nicht zu akzeptieren, dass eventuell Produktion aus Bochum nach Rüsselsheim abgezogen würde! Wir denken europäisch und handeln regional!" Allerdings erwähnte er mit keinem Wort die von ihm in der Presse zitierte Äußerung, dass die Belegschaft angeblich zu Zugeständnissen beim Lohn bereit sei, um den Astra in Rüsselsheim zu halten. Zurecht rief ein Kollege lautstark dazwischen: "Wir sind kampf- und streikbereit!" 

Viel Beifall erhielt das kurze Grußwort des Kollegen Pedro aus Zaragossa vom europäischen Betriebsrat. Kurz nach 13 Uhr zogen die Kollegen im Demozug mit Trommeln zurück auf das Werksgelände.