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Russland: Unterdrückung der Automobilarbeitergewerkschaft MRPA

01.06.12 - Am 17. Mai drangen Polizei und und Mitarbeiter des "Zentrums zum Kampf gegen den Extremismus" ins Büro der MRPA (überregionale Automobilarbeitergewerkschaft) in Kaluga ein. Sie wollten den Aktivisten Andrej Bitkov verhaften, den sie bereits seit Ende März verfolgten, nachdem er eine Solidaritätsaktion für den Streik im Benteler-Werk in Kaluga angemeldet hatte. Die herbeigerufene Rechtsanwältin verhinderte die Verhaftung.

Doch am 22. Mai wurde Andrej Bitkov am helllichten Tag trotz Untauglichkeit (wegen verletztem Bein) mit Gewalt zum Armee-Rekrutierungspunkt gebracht und ist seither nicht mehr erreichbar. Er braucht medizinische Versorgung. Es ist sogar nach russischem Recht illegal, ihn zur Armee einzuziehen, ohne dass über seine Tauglichkeit gerichtlich entschieden ist.

Aleksei Etmanov, der Vorsitzende von MRPA erklärt: "Der zunehmende Einfluss der Gewerkschaft MRPA bei Volkswagen und Benteler, aber auch der Streik im März haben die Herrschenden in Kaluga, die Unternehmer und die 'offiziellen' Gewerkschaften sehr beunruhigt. In den Massenmedien, die der regionalen Macht unterstehen, wird eine Verleumdungskampagne gegen die MRPA geführt. Die aktive Einmischung des 'Zentrums zum Kampf gegen Extremismus' in die Gewerkschaftstätigkeit und die Unterdrückung von Aktivisten ist die direkte Reaktion der Angst der örtlichen Eliten vor der Selbstorganisation der Arbeiter."

Auch der Dachverband der Konföderation der Arbeit Russlands protestierte und erklärte, dass das Versuche sind, die Gewerkschaft mit Gewalt zu unterdrücken und dass sie die Aktivisten schützen werden.