Betrieb und Gewerkschaft
Frauenverband Courage: Solidarische Grüße an Schlecker-Kolleginnen
09.06.12 - In einer dem Schlecker-Gesamtbetriebsrat übermittelten Erklärung der Bundesdelegiertenversammlung des überparteilichen Frauenverbands Courage heißt es unter anderem:
Liebe Schlecker-Kolleginnen,
von der Bundesdelegiertenversammlung vom Frauenverband Courage e.V. möchten wir euch alle herzlich grüßen.
Wir sind empört über die Art und Weise, wie mit euch umgegangen und ihr hingehalten wurdet. Jetzt werden alle verbliebenen 13.000 Beschäftigten auch gekündigt. Nach zum Teil menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen, Repressalien und jahrelanger Ausbeutung werdet ihr in die Arbeitslosigkeit und Armut getrieben. Für euch wird kein "Rettungsschirm" wie für die Banken aufgespannt. Ihr seid Opfer des kapitalistischen Systems.
Das gibt einen Vorgeschmack darauf, was noch alles auf uns zukommt. Mit euch wurde ein Exempel statuiert, wie zukünftig Massenentlassungen ohne eine Abfindung und andere Leistungen durchgeführt werden können. ...
Wir Frauen sind stark und wir müssen auf unsere gemeinsame Stärke und Kraft vertrauen. ... In der Öffentlichkeit wird ... der Eindruck erweckt, dass aufgrund eurer berechtigten Klagen angeblich kein Investor gefunden werden konnte. Wir wünschen euch, dass viele weitere Frauen um ihr Recht kämpfen. "Denn nur wer kämpft, kann gewinnen – wer nicht kämpft, hat bereits verloren."
Um zu gewinnen, ist ein harter und entschlossener Kampf notwendig, Kündigungsschutzklagen reichen dafür nicht aus. Ein wichtiges Beispiel ist gegenwärtig der mutige Kampf der griechischen Stahlarbeiter und ihrer Frauen, die schon über 200 Tage im Streik stehen und sich auch von Repressalien und Streikbrechereinsätzen nicht unterkriegen ließen. ...
Solidarische Grüße