Griechenland: Gericht erklärt Stahlarbeiterstreik für illegal

08.06.12 - Nach 220 Tagen wurde der seit sieben Monaten dauernde Streik der Stahlarbeiter von Aspropirgos am Dienstag von einem Gericht für illegal erklärt. Die Gewerkschaft PAME schreibt: "Keiner hat gesehen oder gehört, dass es illegal war, dass während des Streiks Streikende entlassen wurden ... Das Sekretariat von PAME hat diesen Beschluss des Gerichtes verurteilt. Der Beschluss zeigt nochmals, auf welcher Seite das Gericht und seine Gesetze stehen. Es zeigt seinen Klassencharakter für die Herrschenden.

Hat die Richterin, Frau Nikolaou, nicht gesehen und nicht gehört, dass der Stahlkapitalist unsere Löhne halbieren will, dass er 119 Kollegen entlassen hat, ist das nicht illegal? Diese Richter sehen und hören nicht, dass täglich zehntausenden Arbeitern und Arbeiterinnen der Lohn gesetzlich gekürzt wird, dass die Auszahlung der Löhne über Monate aussteht und Tausende entlassen werden. Wenn sie glauben, dass sie und die Regierung uns mit solchen Maßnahmen am Kampf hindern können, haben sie sich getäuscht. Die Gerichte und die Gesetze sollen über die Ausbeutung der Arbeiter wachen. Das ist ihre Rolle. Aber den Klassenkampf können sie nicht aufhalten. Das Wasser vom Fluss fließt nicht rückwärts."

Gewerkschaftssekretär Panagiotis Katsaros berichtet: "Seitdem das Gericht unseren Streik für illegal erklärt hat, ist die Situation vor dem Tor wieder zugespitzt. Ein hoher Polizeibeamter mit 50 Kampfpolizisten (MAT) hat sich in seinen Polizeifahrzeugen zwei Kilometer vor dem Tor postiert. Das war am 06.06.12. An diesem Tag kamen immer wieder fremde Streikbrecher und provozierten uns. Sie warteten darauf, dass einer von uns die Nerven verliert, damit die Polizei angreifen kann. Diesen Tag haben wir noch gut überstanden."

"rf-news" wird weiter berichten, wenn es neue Entwicklungen gibt.