International

Solidaritätserklärung von "Kumpel für AUF" für die streikenden spanischen Bergarbeiter

04.06.12 - In einer Solidaritätserklärung der Bergarbeiterbewegung "Kumpel für AUF" im Saarland an die spanischen Kollegen heißt es:

Liebe Kollegen,

wir von Kumpel für AUF Saar haben von eurem Kampf gegen die geplante Vernichtung Bergbaus in eurem Land erfahren und erklären uns mit euch solidarisch.

Auch bei uns in Deutschland läuft unter dem Stichwort der "Kürzung von Subventionen" der Plan zur Stilllegung des gesamten Steinkohlebergbaus bis 2018. Die dazu letztes Jahr beschlossene Änderung des Steinkohlefinanzierungsgesetzes setzt europaweite Vorgaben der EU-Kommission vom November 2010 nicht nur in Deutschland sondern in allen europäischen Ländern mit Steinkohlebergbau um. Diese Regierungsbeschlüsse sind zugleich Teile eines drastischen Krisenprogramms, das große Teile der Bevölkerung in den betroffenen Ländern in Armut und Arbeitslosigkeit stürzt.

In unserer Region, im Saarland, wird Ende des Monats das letzte Bergwerk geschlossen und über 1.000 Kollegen müssen eine Arbeit im Bergbau rund 500 Kilometer von ihrer Heimat annehmen, wenn sie nicht arbeitslos werden wollen.

Der Kampf von uns Bergarbeitern gegen die Vernichtung unserer Arbeitsplätze und für die Zukunft unserer Jugend richtet sich gegen das gleiche Krisenprogramm ob in Deutschland oder in Spanien und hat Ausstrahlung auf die wachsende Protestbewegung gegen die Kürzungspläne von Regierungen und Monopolen in Europa und weltweit. Wir sind der festen Überzeugung, dass es notwendig ist, uns weltweit als Bergarbeiter zusammenzuschließen und unsere Kämpfe zu koordinieren. Eine hervorragende Gelegenheit dafür ist die Vorbereitung und Durchführung der 1. Internationalen Bergarbeiterkonferenz vom 1. bis 3. März 2013 in Arequipa (Peru), wozu wir auch euch recht herzlich einladen wollen.

Leider wird bei uns in den Medien kaum über euren Kampf berichtet und es würde uns freuen, wenn ihr uns über die weitere Entwicklung informieren würdet, damit wir dies auch bei uns unter den Bergleuten weiter bekannt machen können.

Mit solidarischen Grüßen