Betrieb und Gewerkschaft

Eisenach: Intensive Gespräche über das Zukunftsprogramm für Arbeit

Eisenach (Korrespondenz), 15.06.12: Vorgestern machte die Nachricht die Runde, dass die Tarif-Lohnerhöhung bei Opel nicht ausbezahlt werden soll. Das sei wohl auch schon vom IGM-Vorstand B. Huber abgesegnet. Im „Gegenzug“ soll  GM/Opel bereit sein, über den Fortbestand der Werke bis 2016 zu „verhandeln“. Bis gestern Mittag fanden bei Opel Eisenach dann schon vier selbständige Aktionen in einzelnen Bereichen/Abteilungen mit Anhalten der Linie statt, mit denen die Kollegen die Auszahlung der Lohnerhöhung gefordert haben: „Wir verzichten nicht, damit Bochum am Ende trotzdem geschlossen wird!“ (siehe rf-news vom 14.06.12) Diese Kampfbereitschaft kommt nicht von ungefähr.

Am 7.6. hatte der erste Einsatz bei Opel zum Zukunftsprogramm stattgefunden. Insgesamt wurde es sehr gut genommen, beim Verteileinsatz morgen und beim Einsatz zum Unterschriftensammeln mittags wurden insgesamt 180 Stück verteilt. Etliche Kollegen unterschrieben. Im Wohngebiet und bei der Montagsdemo Eisenach wurden weitere 27 Unterschriften gesammelt. Bei den Diskussionen musste viel geklärt werden, z.B. dass die Rettung der Arbeitsplätze hier durch die Marktöffnung für Opel in Asien eine Illusion ist. Etwa 70 Kollegen sollen sich wegen Abfindung erkundigt haben. Der Betrieb sieht aber nur für 35 Leute Abfindungen vor. Viele können sich noch nicht vorstellen, selbst Verantwortung für einen gemeinsamen Kampf und für die Auslösung des Kampfs zu übernehmen. Deshalb ist die Auseinandersetzung um ein positives Programm wichtig.

Nicht nur die Bochumer, alle Belegschaften werden von den GM/Opel-Kapitalisten angegriffen. Z.B. ist auch die Vergabe der Produktion des nächsten Corsa weiter unklar. Die Unterschriften richten sich aber nicht nur gegen die Arbeitsplatzvernichtung durch Werksschließungen, sondern v.a. auch gegen die Arbeitshetze in den Werken. Das sind Fragen, die die Masse der Kollegen direkt betreffen.