Sozialismus
Dreißig Jahre MLPD – Herzlichen Glückwunsch!
20.06.12 - Vor genau dreißig Jahren wurde mit der Durchführung des ersten Parteitages die MLPD gegründet. Die MLPD ist in diesen dreißig Jahren mit ihrem Jugendverband Rebell zu einer in über 450 Städten und allen Bundesländern vertretenen, revolutionären Kraft mit großer, auch internationaler, Ausstrahlung gewachsen. Die MLPD hat sich als führende und kompetente Kraft in zahlreichen Arbeiterkämpfen bewährt und steht an der Seite der kämpfenden Belegschaften. Herzlichen Glückwunsch an alle Genossinnen und Genossen, Freunde und Mitstreiter!
Die revisionistische Entartung der alten kampferprobten "Kommunistischen Partei Deutschlands" (KPD) machte den Neuaufbau einer revolutionären Partei erforderlich. Daran hatte die Vorläuferorganisation der MLPD, der „Kommunistische Arbeiterbund Deutschlands“ (KABD) seit 1972 systematisch gearbeitet. Ausgangspunkt war eine grundsätzliche Kritik am Verrat des Sozialismus in der Sowjetunion und der DDR nach dem XX. Parteitag der KPdSU 1956. Die revisionistischen Führer haben den Sozialismus zerstört und sind zu einer neuen herrschenden Ausbeuterklasse geworden. Es gelang ihnen, weil die demokratische Kontrolle über die verantwortlichen Führer in Partei, Wirtschaft und Staat nicht ausreichte. Es war Mao Zedong in China, der an der Spitze der Kritik am Revisionismus anführte. In Deutschland verstand es Willi Dickhut diese Kritik schöpferisch aufzugreifen, weiterzuführen und Grundlagen für den Neuaufbau einer revolutionären Arbeiterpartei in Deutschland zu schaffen. Er wurde zum Vordenker der MLPD und prägte einen Funktionärsstil neuen Typs.
Der Zerfall der Kommunistischen Weltbewegung stand in krassem Gegensatz zu den herangereiften materiellen Voraussetzungen für die sozialistische Revolution, für den Sieg des Sozialismus. Aber ohne revolutionäre Partei keine Revolution und kein proletarischer Internationalismus. Die Gründung der MLPD 1982 hatte darum auch internationale Bedeutung. Heute ist die MLPD stolz darauf, Mitglied der „Internationalen Koordinierung revolutionärer Parteien und Organisationen“ (ICOR) zu sein, mit über 40 anderen Organisationen und Parteien aus vier Erdteilen.
Die innere Kraft für den erfolgreichen Aufbau der MLPD war die schöpferische Weiterentwicklung des Marxismus Leninismus durch die im Revolutionären Weg festgelegte proletarische Linie, die strikte Orientierung in Theorie und Praxis an den Klasseninteressen des Proletariats, und der Sieg der proletarischen über die kleinbürgerliche Denkweise. Auch organisatorisch mussten die Voraussetzungen zur Parteigründung geschaffen werden. Auf dem Gründungsparteitag wurde festgehalten, dass 92 Prozent der Mitglieder eine proletarische Klassenlage haben, 79 Prozent in Industriebetrieben arbeiten. Über die Hälfte der Mitglieder sind Arbeiter, 37 Prozent Angestellte.
In den 1970er Jahren gab es in Deutschland eine Fülle selbsternannter „revolutionärer“ Organisationen und Parteien, die kleinbürgerlich geprägt waren und einen Führungsanspruch gegenüber der Arbeiterklasse erhoben. Sie sind allesamt kläglich gescheitert, manche ehemals führenden Köpfe wie Jürgen Trittin haben Karriere bei den Grünen gemacht andere sind später bei der Linkspartei abgetaucht.
Die MLPD ist im Gegenwind stark geworden. Sie ist zahlenmäßig immer noch eine kleine Partei. Aber sie hat mit ihrer unspektakulären Kleinarbeit ihre Fähigkeit und Kompetenz auf immer mehr gesellschaftliche Bereiche ausgeweitet: der Kommunalpolitik, der Friedenspolitik, im antifaschistischen Kampf, der Frauenpolitik und dem Umweltkampf. Willi Dickhut, der 1992 verstarb, hatte der MLPD die große Bedeutung der Ausbildung von selbständig denkenden und handelnden Kadern mit auf den Weg gegeben und selbst eine vorausschauende Kaderarbeit gemacht.
Stefan Engel, 58 Jahre, gelernter Betriebsschlosser, ist seit dem Gründungsparteitag ununterbrochen Parteivorsitzender, er ist der dienstälteste Parteivorsitzende in Deutschland. Er führte vor dreißig Jahren aus: „Genossen, die Partei, die wir jetzt gründen werden, ist die wichtigste Waffe der Arbeiterklasse für die Revolution. Gewiss, wir sind nach wie vor eine kleine Organisation. Dagegen ist die SPD unvergleichlich größer. Und doch hat die SPD einen wesentlichen Nachteil gegenüber uns. Sie vertritt die Vergangenheit, wir vertreten die Zukunft. Die SPD ist groß, aber innen morsch, wie bei einem von Holzwürmern zerfressenen Baum (…) Unsere Partei wird anfangs klein sein, eine junge Pflanze, aber voller Kraft und Zuversicht – da haben Holzwürmer keine Lebensgrundlage. Wir sind wie das Unterholz, das den Wald erobern wird. Dagegen ist kein Kraut gewachsen. Mehr noch. Unsere Partei ist nicht nur eine Waffe für den Sieg, sondern auch eine Keimzelle der künftigen Gesellschaft.“ (Dokumente des 5. Zentralen Delegiertentags des KABD, S. 24/25)
Die MLPD machte in den 30 Jahren im Kampf gegen Medienzensur und Attacken des modernen Antikommunismus eine stabile Entwicklung und sieht optimistisch in die Zukunft. Am 3. November 2012 wird mit einer Großveranstaltung in der Dortmunder Westfalenhalle der dreißigste Geburtstag der MLPD gefeiert, und am 1. und 2. November auch in Dortmund ein internationales Seminar über die EU und den Klassenkampf in Europa durchgeführt. Dazu sind schon jetzt alle Interessierten herzlich eingeladen.
Aber man muss nicht solange warten, um die MLPD kennen zu lernen und sie auf Herz und Nieren zu prüfen. Wer grundsätzlich etwas ändern will, der sollte sich über eine Mitgliedschaft in der MLPD, Unterstützung in Wort und Tat oder als Dauerspender auseinandersetzen. Alle Genossinnen und Genossen der MLPD sind dabei gerne behilflich.