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Live-Ticker Opel/GM/PSA-Aktionstag: Im Osten ging die Sonne auf ...

Live-ticker Opel Aktionstag 28. Juni 2012:

 

20.00 Uhr: Ein tolles Solidaritätsfest an Tor 4

Vor einer halben Stunde ging das Solidaritätsfest und die Kundgebung am Opel-Tor 4 in Bochum zu Ende. An die 200 Menschen waren dabei. Es gab eine Live-Bericht-Schaltung zu den griechischen Stahlarbeitern von Aspropirgos, die heute beschlossen haben, ihren Kampf weiterzuführen. Eine Live-Schaltung gab es auch nach Paris mit einem Bericht über die heutige Demo der PSA-Kollegen. Auf Begeisterung stieß, dass so viele internationale und betriebliche Delegationen da waren: Kollegen von GM aus Saragossa/Spanien, von PSA Mulhouse/Frankreich, Kollegen von ThyssenKrupp Duisburg, von Daimler Düsseldorf, von Johnson Controls Bochum, von Pilkington Gelsenkirchen, von Ford Köln (mit Liedern), von Küppersbusch Gelsenkirchen, von Montagsdemos, der Sozialen Liste Bochum, der MLPD, Kumpel für AUF, Bergarbeiterfrauen und viele mehr. Verdi Frauen vom Klinikum Duisburg schenkten den Kollegen ihre Streikweste, der Ruhrchor gab sein neues BASTA-Lied zum Besten. Es war eine sehr lebendige Kundgebung. Ein Küppersbusch-Kollege berichtete, dass es dort früher 3.600 Leute gab, immer sollte die Belegschaft verzichten, inzwischen sind noch 350 übrig geblieben ...

Ein Höhepunkt war, dass Opelaner in ihrer Pause aus dem Werk rauskommen wollten, dass aber die Tore geschlossen waren und die meisten nicht raus konnten, weil sie den Werksausweis nicht dabei hatten. Da wurde dann die Kundgebung direkt am Tor weitergeführt. 

Inzwischen hat sich die Zahl der Unterschriften für das Zukunftsprogramm auf 1197 erhöht. Das Solidaritätsfest endete so in einer kämpferischen, optimistischen Stimmung.

 

17 Uhr:  Überwältigt von internationaler Solidarität

Annegret Gärtner-Leymann, IGM-Betriebsrätin bei Opel Bochum, schrieb einen Brief „an die    Kolleginnen und Kollegen von GM und PSA, aus den USA, Frankreich, Spanien, Korea, Indien, und alle anderen“:
„Ich und wir alle sind überwältigt von eurer Solidarität!! Dass ihr alle an uns denkt, eure tollen Briefe, Videos und vor allem die Arbeitsniederlegungen berühren und stärken uns unglaublich! GM hingegen wird es gar nicht gefallen, denn ihre Rechnung der Spaltung ist nicht aufgegangen!  Diese internationale Arbeitereinheit, das ist eine zukunftsweisende, eine tragfähige und begeisternde Alternative zu der Zerstörung unseres Lebens, unserer Umwelt und unserer Zukunft, die der Kapitalismus uns bietet. Wir haben heute in Bochum ein Protestcamp und ab 17.30 Uhr ein Solidaritätsfest am Tor. Wir grüßen und umarmen euch ganz herzlich und werden euch später ausführlicher schreiben.
Viel Erfolg in eurem Kampf, der auch unserer ist!
Auch im Namen vieler anderer Kollegen

Annegret Gärtner-Leymann, IGM-Betriebsrätin bei Opel Bochum"

 

16 Uhr 15  Internationale Stimmen auf dem Protestcamp

Louis der Kollege aus Saragossa / Spanien hat inzwischen schon zum dritten Mal gesprochen: "Wir sind alle Arbeiter, wir haben überall die gleichen Probleme. Das einzige, was uns trennt die Sprache, Was unsere Gegner nicht haben, das ist die Einheit der Arbeiter, die haben wir und das ist das,was uns stark macht."  Von Anfang beim Protestcamp dabei sind die Kollegen von BIRKar Essen. Gegenüber rfnews erklären sie: "Bei Opel arbeiten auch viele Kollegen aus der Türkei und Kurdistan. Der Angriff mit der drohenden Schließung geht alle und dieser Angriff muss gemeinsam zurückgeschlagen werden."


16 Uhr - Schon 795 Unterschriften für das Zukunftsprogramm

Der Zwischenstand der Unterschriftensammlung für das Zukunftsprogramm wurde in Bochum bekannt gegeben: derzeit sind 795 Unterschriften abgegeben und es gibt 162 Erstunterzeichner.

 

15 Uhr 30 Grußbotschaft von italienischer Metallergewerkschaft und Fiat-Arbeitern

"Liebe Kameraden in Bochum und Paris, liebe Arbeiter von Opel/GM und PSA,

die FIOM-CGIL und die italienischen Metallarbeiter möchten ihre Solidarität mit euch allen ausdrücken, die gegen die Entscheidung von GM zur Schließung von zwei Werken in Europa kämpfen. Sie benutzen die globale Krise, so wie es viele andere Multis machen, um die Rechte der Arbeiter und die Arbeitsbedingungen anzugreifen.
Liebe Arbeiter, euer Kampf ist auch unser Kampf, der Kampf der FIAT-Arbeiter und Tausender Metallarbeiter in Italien, die gegen Werksschließungen, Entlassungen und Angriffe auf die Rechte und Freiheiten der Gewerkschaften und der Arbeiter kämpften und kämpfen!
FIOM-CGIL und die italienischen Metallarbeiter stehen auf der Seite der Arbeiter in Deutschland, Spanien und Frankreich an diesem europäischen Aktionstag und an der Seite von allen Opel/GM und PSA-Arbeitern.
Lasst uns die internationale Solidarität und den Widerstand verstärken!
Alessandra Mecozzi
Internationale Sekretärin von FIOM-CGIL"

(Die FIOM ist die größte Metallgewerkschaft in Italien und Mitglied im
Dachverband CGIL)

Hier kann die Grußbotschaft auch in englischer Sprache heruntergeladen werden

 

15 Uhr 15 Kundgebungen beim Protestcamp

Das von dem Frauenkomitee "Basta" organisierte Protestcamp am Tor 4  ist  gut gestartet und Anlaufpunkt von vielen, die ihre Solidarität erklären.  Es wurden zwei Kundgebungen gemacht.

Über die Stimmung im Betrieb berichtete Rainer Weinmann, Betriebsrat der Liste Offensiv: "Es wird ja  in den Medien berichtet, die Kollegen hätten die Pläne der Geschäftsleitung geschluckt. Das ist keinesfalls so, auch wenn hier seit Jahren eine Erpressung läuft, wie in anderen Werken auch. Wir sind keinesfalls bereit zu verzichten und wir lassen uns nicht spalten."

Kollegen von Saragossa/Spanien sind eingetroffen und wurden lebhaft begrüßt.  Großen Beifall bekam die Bekanntgabe des Solidaritätsstreiks von GM-Arbeitern, der in Brasilien stattfand. Auf der langen Wäscheleine, auf der alle Soliadressen  hängen, wird langsam der Platz knapp. Ein Vertrauensmann von Siemens Krefeld berichtet, dass er in seiner Arbeitsgruppe für das Zukunftsprogramm gesammelt hat und alle sieben Kollegen haben unterschrieben. Aus vielen kleinen Schritten wächst so eine große Solidarität. Auch verschiedene Montagsdemonstrationen haben ihre Solidarität erklärt. So erklärt eine Abgesandte der Montagsdemo Essen, dass sich die Opelaner auf ihre volle Solidarität verlassen können, wenn sie einen Kampf beginnen.

Für den Landesverband der MLPD versichert Jupp Eicker den Opelanern jegliche Unterstützung. Er zitiert einen spanischen Fußballspieler, der auf die Frage nach dem Geheimnis des Erfolges erklärt hatte "eine klare Strategie und Taktik und ein starkes Kollektiv." Eine klare Strategie und Taktik haben die Opelaner mit ihrem Zukunftsprogramm auch. Und ein starkes Kollektiv werden sie auch. Die MLPD versichert ihnen, dass sie die ganze Kraft der Kollektivs ihres Landesverband einsetzen wird, den Kampf der Opelaner zu unterstützen. Und die MLPD wird sich als Mitglied der ICOR einsetzen, um einen internationalen Kampf zu führen. Millionen Arbeiter werden eine unüberwindliche Kraft, wenn sie sich dessen bewusst werden und zusammenschließen.

 

15 Uhr Internationale Solidaritätsadressen als PDF-Datei

Auszüge aus den hier dokumentierten Solidaritätsadressen aus aller Welt können als pdf-Datei hier heruntergeladen werden.

 

14 Uhr 30 Solidarität aus Mulhouse (Frankreich)

Mitglieder der Gewerkschaft CGT von PSA Mulhouse (Frankreich) richten heute eine Grußbotschaft an die Opelaner in Bochum:
"Ihr Werk in Bochum ist von der Schließung bedroht. Mehrere PSA- und GM-Werke in Frankreich sind auch gefährdet: es geht um das PSA-Werk in Aulnay in der Nähe von Paris, Sevel-Nord in Nordfrankreich, GM in Straßburg, PSA in Rennes. In Spanien soll das PSA-Werk in Madrid schließen. (...) Aber wir können uns verteidigen. Wir haben die Mittel dazu. Wir machen alles. Ohne uns sind sie nichts. Wir machen nicht nur Autos. In dieser Krisenzeit werden alle Arbeiter aller Berufe und aller Länder heute angegriffen oder morgen bedroht ..."

Die gesamte Erklärung in deutsch und französisch kann hier gelesen werden.

13 Uhr 30 - Kundgebung der PSA-Belegschaften in Paris soeben beendet

Wie uns Lisa Gärtner, Mitglied der Delegation von Opelanern in Paris, in einer ersten Telefonnotiz berichtet, ist die Kundgebung in Paris zu Ende gegangen.
"Hier auf der Kundgebung in Paris sind Kollegen von allen PSA-Werken in Frankreich. Es war auch eine Delegation aus Madrid dort. Ein Kollege hat sehr kämpferisch gesprochen und hat viel Applaus bekommen. Die Kundgebung geht aktuell zu Ende. Es herrscht eine sehr kämpferische Stimmung und ein ohrenbetäubender Lärm. Wir versuchen jetzt in Erfahrung zu bringen, ob es in Frankreich weitere Streiks gab."

13 Uhr - Stellungnahme der Betriebsrätin Annegret Gärtner-Leymann

Annegret Gärtner-Leymann ist Betriebsrätin der Betriebsratsliste "Offensiv" bei Opel Bochum. Sie gab soeben eine aktuelle Stellungnahme zu den Ergebnissen der Aufsichtsratssitzung ab:

"Man kann die aktuellen Pressemeldungen so auf den Punkt bringen: 'Angst-Geeier statt die geforderten klaren Zusagen!' Was für eine Angst der größte Konzern der Welt vor uns haben muss: Bereits seit 5.50 Uhr wird über dpa flächendeckend versucht, uns Opel-Arbeiter und alle, die mit uns solidarisch sind, ruhig zu halten.
Lange bevor die Aufsichtsratssitzung überhaupt begonnen hat, lief über den Ticker, es stehe nichts mehr von der Werksschließung im Plan. Na klar, das so beim Namen zu nennen, traut sich GM nicht. Aber nur, weil man das Kind anders nennt, wird die Situation nicht besser. Noch haben wir keine offiziellen Ergebnisse oder gar den Plan selbst. Nach allem, was wir wissen, ist darin aber keine Produktion für Bochum in der Zeit nach 2016 geplant. Das kommt dem Beschluss der Werksschließung gleich. Vermutlich sollen schon vor 2016 massenhaft Arbeitsplätze in Bochum vernichtet und die Belegschaft Stück für Stück geschrumpft werden.
Auch die Aussage, die im Radio verbreitet wird, wenn sich die wirtschaftliche Lage verbessere, würde über weitere Perspektiven verhandelt, ist ein reines Zeitspiel von GM. Wer glaubt denn noch an den großen Wirtschaftsaufschwung und wer glaubt noch an vage Versprechungen von GM? Im Werk jedenfalls keiner. Hier ist keiner bereit, diesen Tod auf Raten zu akzeptieren.
Am allerwenigsten, dafür noch auf Lohn zu verzichten, wie es offenbar vereinbart wurde. In etlichen Bereichen gingen in den letzten Wochen Unterschriftenlisten durch den Betrieb und 95% der Kollegen dieser Bereiche haben unterschrieben, dass sie die sofortige Auszahlung der erkämpften Lohnerhöhung fordern und nicht bereit sind, für ihre eigene Beerdigung zu bezahlen.
Die Angst von GM, klare Entscheidungen zu verkünden, zeigt uns: Wir sind mit dem Widerstand auf dem richtigen Weg und müssen ihn jetzt verstärken. Was wann genau passiert, das muss und wird die Belegschaft entscheiden.
PS: Als wir das letzte Mal keine klare Zusage bekommen haben, nämlich auf der Betriebsversammlung am 16. Juni, da sind wir alle raus gegangen..."

 

12 Uhr 20 - Solidarität aus Brasilien

Soeben haben wir eine Solidaritätsbotschaft brasilianischer Gewerkschaften von CSP Conlutas im Namen von 64 Einzelgewerkschaften an die "Organisatoren des kontinentalen Aktionstags gegen die Angriffe von GM/Opel und PSA" erhalten. Sie wollen uns demnächst informieren über eine Arbeiterversammlung von GM São José dos Campos, die gestern gegen die Angriffe stattgefunden hat, die "GM hier in Brasilien versucht". Sie haben in der Versammlung die Solidaritätsbotschaft abgestimmt und die "notwendige Einheit im Kampf gegen die Angriffe" bekräftigt.

Die Erklärung kann hier in portugiesischer und deutscher Sprache gelesen werden.


12 Uhr - Bildreport vom Opel-Aktionstag auf rf-news eingerichtet

Soeben haben wir einen Bildreport zum Opel-Aktionstag eingerichtet. Erste Bilder haben wir von unserem Fotokorrespondenten aus Eisenach von der Aktion heute früh am Tor erhalten. Wir freuen uns auf weiter Fotos!


11 Uhr 40 - Umfassendere Allianz PSA -GM/Opel soll noch mehr Arbeitsplätze vernichten

Die Dimension der geplanten Arbeitsplatzvernichtung bei Opel/GM und PSA ist weit größer als bisher bekannt. In der Allianz des französischen PSA-Konzerns und GM/Opel sollen neben Entwicklung und Logistik auch beschleunigt Teile der Produktion zusammengelegt werden. "Es gibt solch ein Szenario, über das derzeit ernsthaft mit den Franzosen verhandelt wird" - so bestätigte Armin Schild, der Vorsitzende des IG-Metall Bezirks Metall einen Bericht der FAZ vom 26.6..

In Rüsselsheim sollen demnach die zwei Mittelklasselimousinnen Peugeot 500 und Citroen C5 hergestellt werden. Dafür soll das PSA-Werk in Rennes geschlossen werden. Entwicklung und Produktion des OPEL Zafira soll dafür PSA "übertragen" werden. Damit sollen zwei kampfstarke Belegschaften gegeneinander ausgespielt werden. Ob es dann "nur" dabei bliebe, dass, wie sie erklärten, in Rüsselsheim und dem spanischen GM-Werk Saragossa gleichzeitig je weitere 1.500 Arbeitsplätze vernichtet werden sollen?


11 Uhr 15: Solidaritätsstreik bei GM in Brasilien zum Opel-Aktionstag in Europa

Die Automobilarbeiter des GM-Werks Sao José dos Campos hatten gestern früh einen zweistündigen Proteststreik durchgeführt. Bei der Versammlung haben sie über eine Solidaritätsbotschaft für den Opel-PSA-Aktionstag in Europa abgestimmt.

Hier zwei interessante Video-Interviews:
http://www.youtube.com/watch?v=I2GIV2cdVvM&feature=relmfu
http://www.youtube.com/watch?v=G4FCPZ3gxQk


11 Uhr: Solidaritätserklärung der USA-Automobilarbeiter, Autoworkers Caravan, Detroit/USA 

An unsere Schwestern und Brüder, die gegen die geplanten Werksschließungen von Opel/GM und Peugeot kämpfen:
"Wir senden euch diese Solidaritätsbotschaft zur Unterstützung eures Aktionstags gegen die geplanten Werksschließungen und wünschen euch einen großen Erfolg dabei.
Die großen internationalen Automobilkonzerne und -Zusammenschlüsse dringen dar

28.06.12 - Heute ist Opel-Aktionstag gegen die Pläne von GM/Opel und PSA, massenhaft Arbeitsplätze zu vernichten. Hier laufend aktuelle Berichte ...

auf, dass die Arbeiter zugunsten der Profite der Bosse und der Bonuszahlungen für den Vorstand ihre Arbeitsplätze und das Wohlergehen ihrer Familien und Gemeinschaften opfern.
Wir stehen zusammen mit den Automobilarbeiterinnen und -arbeitern in Frankreich und Deutschland, die sagen, das ist falsch und unterstützen eure Forderungen, die Werke zu erhalten.
Ein Arbeitsplatz ist kein Privileg – es ist ein fundamentales Menschenrecht.
Lang lebe die internationale Solidarität!"

unterzeichnet von
U.S. autoworkers
Autoworker Caravan, USA

Der Text in englisch kann hier

gelesen werden

 

10 Uhr 50 - Solidaritätsgruß aus Indien

Soeben traf eine Solidaritätsbotschaft von Nihil Mehta, Generalsekretär der Gewerkschaft Gujarat Kamdar Mandal des GM-Werk Halol in Indien ein:

"An unsere Schwestern und Brüder, die in Aktion gegen die geplanten Werksschließungen bei Opel/GM und PSA sind:

Wir senden euch die Botschaft der Solidarität in voller Unterstützung eures Aktionstages gegen die geplanten Werksschließungen. Es ist deutlich, dass weltweit die Automobilkonzerne gegen die Interessen der Arbeiterinnen und Arbeiter und ihrer legitimen Rechte vorgehen und sich auch nicht an die sozialen Rechte halten.

Die Automobilkonzerne verhalten sich so, dass sie ihre Interessen schützen und nicht die der Arbeiterinnen und Arbeiter und sind die meiste Zeit nur für ihre Interessen und ihren Vorteil tätig. Das Management der Unternehmen wird niemals auf seinen Profit und Vorteile verzichten.

Warum sollen nur die Arbeiterinnen und Arbeiter ihren Arbeitsplatz opfern und ihre Familien und Gemeinschaften dem Elend aussetzen? ..."

Der vollständige Text in deutsch und englisch hier

 

10.30 Uhr Grüße aus Korea!

Auch in Korea gibt es heute einen Aktionstag zur Verteidigung gewerkschaftlicher Rechte, prekäre Arbeitsverhältnisse und Entlassungen (Ssangyong Motor hat Kollegen entlassen). Vom Vorsitzenden der GM Korea Branche der Gewerkschaft KMWU (Korea Metall Workers' Union) kamen Grüße:

„An die Arbeiter der Opel- und Peugeot-Werke, die gegen Stilllegungen kämpfen: Die koreanischen Arbeiter von den GM-Werken in Korea senden diese Solidaritäts-Botschaft! Das GM-Management spielt Arbeiter rund um den Globus gegeneinander aus, um die Interessen der Anteilseigner zu sichern. Das Management bedroht uns mit Werksstilllegungen, Umstrukturierungen und anderen Maßnahmen, die unsere Arbeitsbedingungen verschlechtern oder uns unsere Arbeitsplätze rauben. Die koreanischen Arbeiter unterstützen euren Aktionstag gegen die Stilllegungen und wünschen euch Erfolg. Die Arbeiter auf der ganzen Welt können gewinnen, wenn sie weltweit verbunden sind. Lang lebe die internationale Solidarität! Korea Metal Workers' Union (KMWU) GM Korea Branch Chairman  Min, Ki“

 

10.20 Uhr: Nebelkerzen und Rumgeeiere von Opel-Chef Stracke?

Um 9 Uhr meldete die Deutsche Pressagentur: „Der Aufsichtsrat des angeschlagenen Autobauers Opel berät heute über die Zukunft des Konzerns. Das Unternehmen legt dem Gremium einen Entwicklungsplan für die Marke Opel in den kommenden Jahren vor.

28.06.12 - Heute ist Opel-Aktionstag gegen die Pläne von GM/Opel und PSA, massenhaft Arbeitsplätze zu vernichten. Hier laufend aktuelle Berichte ...

... Dem Opel-Werk in Bochum droht nach 2016 wegen mangelnder Auslastung die Schließung. Auch im Stammwerk Rüsselsheim könnten aber Stellen abgebaut werden. Opel hat in den vergangenen Jahren bereits tausende Jobs gestrichen...“
Um 9 Uhr 14 meldete „stern-online“ : „Neue Modelle und der Export in neue Märkte sollen zudem den zuletzt schleppenden Absatz in Schwung bringen. Werksschließungen etwa in Bochum oder ein umfangreicher Jobabbau spielen in dem überarbeiteten Konzept wohl keine Rolle...“

10.15 Uhr Frauenkomitee BASTA! ruft auf zu Protestcamp und Solidaritätsfest

Nach einem bewegenden Abend der Solidarität vor und mit dem Bochumer Schauspielhaus geht es mit einem Internationalen Aktionstag am 28.6.2012
vor dem Opel-Werk weiter. Ab 12.30 Uhr schlagen die Frauen von BASTA! mit vielen anderen Unterstützern ein Protestcamp vor dem Tor 4, Wittener Straße,
Bochum-Laer auf. Zwischen 17.30-19.30 Uhr gibt es ein internationales
Solidaritätsfest.
Der ganze Aufruf kann hier gelesen werden.


10.00 Uhr: Heute Streik bei PSA Aulnay! Die über 3.000 Beschäftigten von PSA (Peugeot Citroen Aulnay) sind heute von zahlreichen Gewerkschaften zum Streik gegen die Arbeitsplatzvernichtung und zur Demonstration in Paris aufgerufen. Nach Angaben der französischen Gewerkschaft CGT werden in Paris Delegationen von allen PSA-Werken (Aulnay, Sochaux, Mulhouse, Rennes, Poissy, Seve-Nord, Valenciennes, Saint-Quen, Caen, Charleville, Tremery, Metz Borny, Francaise de Mécanique, Vesoul, Sept Fons, La Garenne, Nice/Montpelier), von Opel Bochum, GM Straßburg und PSA Madrid dabei sein. Die Gewerkschaften gehen davon aus, dass Ende Juli von der Direktion von PSA die Schließung von Aulnay bekanntgegeben werden wird. Die Direktion weigert sich bisher, klare Aussagen zu ihren Plänen zu machen. Ein Sprecher der CGT: "Wir sagen euch, dass wir uns verteidigen werden." PSA ist Ende Februar mit GM eine Allianz eingegangen, GM hat 7 Prozent des PSA-Kapitals übernommen, ab 2016 sollen gemeinsam Fahrzeuge entwickelt werden (Libération, 28.6.12).


08.00 Uhr: Eisenach (Korrespondenz): Im Osten geht die Sonne auf - und der internationale Aktionstag der Opel- und PSA-Belegschaften begann in Eisenach. Die Aktion zum Schichtwechsel von 5 Uhr bis 6:30 Uhr war ein voller Erfolg. Die Montagsdemo hatte das offene Mikrofon und ihr Transparent mitgebracht. Auch das Wahlbündnis "Eisenacher Aufbruch" und die MLPD waren vertreten. Opel-Kollegen hatten ihr Transparent dabei: "Kämpfen statt verzichten". Die kämpferische Stimmung der letzten Wochen in Eisenach wurde in Redebeiträgen aufgegriffen. Die große Mehrheit der Belegschaft will auf keinen Fall mehr verzichten. Es wird immer deutlicher, dass es ohne Kampf keine Zukunft geben wird. Fritz Hofmann vom Betriebsrat berichtete, dass es mehr als ein Dutzend Versammlungen während der Arbeitszeit gegeben hätte. Die Belegschaften in Europa müssen sich zusammenschließen, um stärker zu sein als die Bosse von GM und PSA. Sehr viele Kollegen begrüßten die Idee des gemeinsamen Kampfes über Ländergrenzen hinweg. Teilweise bildeten sich Schlangen an den Unterschriftenlisten. 65 neue Unterschriften für das kämpferische Zukunftsprogramm kamen so zusammen, das waren mehr als zehn Prozent aller rein- und rausgehenden Kollegen. Schon in den letzten Wochen hatten weit über 100 Kollegen unterschrieben. Das internationale Manifest der GM/Opel- und PSA-Arbeiter wurde verteilt und ein Grußwort der Peugeot-Kollegen aus Mülhausen im Elsass wurde vorgetragen. Auch die Presse war gekommen, um von der Aktion zu berichten. Es war für alle Beteiligten eine wichtige und ermutigende Erfahrung, Teil einer europaweiten Aktion zu sein.