Betrieb und Gewerkschaft

Nürnberg: Belegschaft vom Siemens-Trafowerk demonstriert

Nürnberg (Korrespondenz), 05.07.12: Gestern marschierte die Belegschaft vom Siemens-Trafowerk in Nürnberg vors Tor. Zum Schichtwechsel versammelten sich 500 bis 600 Kolleginnen und Kollegen vor dem Haupteingang. Die Katzwangerstraße war dicht. Delegationen vom MAN-Motorenwerk und dem Siemens-Turbinenwerk zeigten ihre Solidarität mit dem Kampf der Trafowerker.

Es geht gegen die Pläne der Konzernleitung, wegen einer Kapazitätsauslastung von gegenwärtig nur 60 Prozent jetzt 400 Arbeitsplätze von 1.000 zu vernichten. Dabei könnten im Werk jede Menge mehr Trafos gebaut werden, wenn die Produktion auf den Bedarf an kleineren Trafos für die erneuerbaren Energieträger umgestellt würde. 

Die Reden vom Betriebsratsvorsitzenden und vom IG Metall-Ortsbevollmächtigten waren wenig kämpferisch. Immerhin wurde zum Schluss unterstrichen, dass das erst der Anfang gewesen sei, falls Siemens an den Plänen zur Arbeitsplatzvernichtung festhalten sollte. Dafür gab es dann auch großen Applaus. Ein paar Kollegen waren dafür, dass es richtig wäre, jetzt nicht mehr in den Betrieb zu gehen, sondern richtig zu streiken. Aber dazu war die Stimmung unter einer Mehrheit noch nicht da. 

Wir führten einige grundsätzlichere Gespräche zum internationalen Zusammenschluss, gemeinsamen international koordinierten Kampf und zur Perspektive der internationalen sozialistischen Revolution und mehrere "Rote Fahne"-Sonderausgaben zur ICOR wechselten den Besitzer. Eine Genossin der MLPD war unterwegs und sammelte Unterschriften zur Anti-AKW-Resolution von ICOR und ILPS.

Es ist notwendig, dass die Trafowerker konsequent um jeden Arbeitsplatz kämpfen und darin Siemens-weit und länderübergreifend unterstützt werden. Die MLPD in Nürnberg steht an der Seite der Trafowerker und bietet ihr Know-how für die Höherentwicklung des Kampfes in dieser Richtung.