International
Weitere Solidaritätsaktionen mit den griechischen Stahlarbeitern in Griechenland und Europa geplant
22.07.12 - Nachdem bereits am Freitag, 20. Juli, über 15.000 Menschen unmittelbar nach der Stürmung des bestreikten Stahlwerks ihre Solidarität vor Ort demonstrierten (siehe Flugblatt der MLPD), sind für Montag erneut landesweite Protest- und Solidaritätsdemonstrationen geplant. Auf ihrer Versammlung am Samstag beschlossen die streikenden Stahlarbeiter mit überwältigender Mehrheit in geheimer Abstimmung, ihren Streik fortzusetzen - vor den Toren und den Fahrzeugen der Spezialeinheit MAT des Innenministeriums. Sie werden erst dann wieder die Arbeit aufnehmen, wenn ihre Forderungen durchgesetzt sind.
Protest- und Solidaritätsaktionen werden morgen auch in Deutschland und in mehreren anderen europäischen Ländern statt finden. In Brüssel, London und Stockholm soll es Kundgebungen vor den griechischen Botschaften bzw. Konsulaten geben. In Deutschland wird die Solidarität mit den griechischen Stahlarbeitern ein zentrales Thema bei den Montagsdemonstrationen in über 100 Städten sein. Proteste sind auch vor den Konsulaten in Frankfurt/Main, München und Düsseldorf geplant.
In Spanien entfalten sich die landesweiten Proteste gegen das vom Parlament beschlossene drastische Krisenprogramm. Eine Korrespondentin berichtet: "Am Tag der Abstimmung über ein weiteres 65 Milliarden Euro Sparpaket im spanischen Parlament am 19. Juli hatten die bisher größten Proteste mit bis zu zwei Millionen Menschen im ganzen Land stattgefunden. Aus mehr als 80 Städten wurden Demonstrationen gemeldet. Die größte in Madrid mit allein 600.000 bis 800.000 Teilnehmern, in Barcelona waren es 400.000, jeweils 250.000 in Valencia und Zaragoza, 100.000 in Malaga und Gijon, 70.000 in Alacand und Coruna, 50.000 in Ferrol, Murcia, Sevilla und Palma de Mallorca, um nur einige zu nennen.
'Das ist erst der Anfang', hörte man oft auf den Straßen in Bilbao, Valencia, Palma de Mallorca, Las Palmas de Gran Canaria und praktisch überall im Land. T-Shirts mit Parolen wie 'El pueblo unido jamás será vencido' ('Ein geeintes Volk ist unbesiegbar') waren überall zu sehen. So wie schon Feuerwehrleute beim Marsch der Bergarbeiter sich gegen Spezialeinheiten der Polizei in die erste Reihe stellten, bekundeten am Donnerstag Polizisten ihre Solidarität. Allerdings kam es auch in der Nacht wieder zu schweren Übergriffen von Polizeieinheiten mit insgesamt 39 Verletzten und 14 Verhaftungen wegen Landfriedensbruch und Widerstand gegen die Polizei.
Am Samstag erreichte der 'Marsch der Arbeitslosen' aus dem ganzen Land Madrid und wurde wieder mit einer Demonstration empfangen. Eng verbunden fühlen sich die Menschen auch mit dem Kampf der griechischen Stahlarbeiter und den Massenkämpfen in Athen und ganz Griechenland." (Fotos von den Protesten in Spanien)