International
Montagsdemos organisieren bundesweit Solidarität mit den griechischen Stahlarbeitern
24.07.12 - Bundesweit stellten die meisten der über 100 Montagsdemonstrationen gestern die Organisierung des Protests und der Solidarität zum Kampf der griechischen Stahlarbeiter in den Mittelpunkt. "rf-news" erhielt zahlreiche Berichte oder verabschiedete Protest- und Solidaritätserklärungen. Hier einige Auszüge.
Im Bericht aus Gelsenkirchen heißt es: "Im Mittelpunkt der 398. Montagsdemonstration stand die Solidarität mit den kämpfenden Stahlarbeitern in Aspropirgos bei Athen. Jordanis Georgiou, gebürtiger Grieche und von Anfang an bei der Montagsdemonstration dabei, hat ständigen Kontakt zur Streikleitung in Aspropirgos. ... Die Streikleitung berichtete heute Morgen, dass der Arbeitsminister Gespräche mit dem Stahlwerksbesitzer über die Forderungen der Arbeiter führen will. Gleichzeitig marschierten aber viele Polizisten in LKWs auf und begannen die Arbeiter und ihre Familien zu bedrängen, mit Reizgas und Knüppeln auf die nahegelegene Autobahn zu drücken. Aber die Arbeiter zogen nicht den Kopf ein, weil sie – wie sie sagen - 'im Recht sind', wenn sie um ihre Arbeitsplätze und für eine Zukunft kämpfen. Die heuchlerischen Minister der griechischen Regierung, die doch angeblich mit der Werksleitung sprechen wollten, waren es selbst, die der Polizei den Befehl gaben und die gegen Mittag äußerst brutal gegen die Belegschaft und ihre Familien vor ging. Sie erreichte aber das Gegenteil ihrer Absicht. In etwa 100 Städten Griechenlands und auch im mehreren Städten Europas fanden heute Solidaritätsdemonstrationen statt."
In einer Pressemitteilung der Montagsdemo Bochum heißt es unter anderem: "'Wenn der Staatsapparat in Griechenland meint, durch polizeiliche Repressionen den Widerstand der Streikenden zu brechen, irrt er sich gewaltig', meinte eine Rednerin, 'die Protestwelle wird immer weiter anschwellen und international bekannt trotz der Pressezensur.' In einer anderen Wortmeldung hieß es: 'Die griechische Regierung hatte wohl Angst vor Zuständen wie in Spanien. Dort gehen seit Tagen hunderttausende Menschen in vielen Städten auf die Straße, um den Streik der Bergarbeiter im Norden des Landes zu unterstützen und gegen das Sparpaket der spanischen Regierung zu protestieren.'
Und aus Bielefeld berichtet ein Korrespondent:
"Einstimmig wurde auf der gestrigen Montagsaktion gegen die Hartz-Gesetze eine Protestnote gegen die Polizeieinsätze im griechischen Stahlwerk Helliniki verabschiedet. Ein Genosse der MLPD verteilte über 50 Solidaritätsflugblätter. Kaum einer wusste über die Geschehnisse Bescheid. Doch die meisten, die ein Flugblatt genommen hatten, stimmten dem Kampf der Stahlarbeiter zu.
Selbst eine junge Frau, die antikommunistische Vorbehalte äußerte, konnte von der Solidarität überzeugt werden und nahm ein Flugblatt. Überzeugen konnte die Argumentation, dass es nicht 'die Griechen usw.' gibt, sondern 'die da oben und wir da unten'. Außerdem erhalten ja die Banken und Konzerne die Rettungsschirme, nicht das einfache Volk."
Alle anderen Berichte und Erklärungen können in der Rubrik zur "Solidarität mit den griechischen Stahlarbeitern" gelesen werden.