International
Die Lehren aus Hiroshima und Nagasaki
05.08.12 - Der Hiroshima-Tag am 6. August wird vor allem in vielen Ländern Asiens als Kampf- und Gedenktag gegen imperialistische Kriege und für das Verbot und die Ächtung von Atomwaffen begangen. Am 6. August 1945 tötete die über Hiroshima gezündete Atombombe unmittelbar bis zu 140.000 Menschen, der Großteil der Stadt wurde zerstört. Weitere 80.000 Menschen fielen dem zweiten Bombenabwurf über Nagasaki am 9. August zum Opfer. Weitere Hunderttausende starben noch Jahre und Jahrzehnte danach an den Folgen der Strahlung (siehe "rf-news"-Artikel vom 6.8.11).
Die ICOR ("Internationale Koordinierung revolutionärer Parteien und Organisationen") hat bei ihrer Gründung im Oktober 2010 beschlossen, den 6. August als einen von drei internationalen Kampftagen gegen Faschismus und Krieg zu begehen. Ein weiterer ist der 8. Mai, der Jahrestag der Befreiung vom Hitler-Faschismus, der vor allem in Russland und Osteuropa eine große Tradition hat. In Deutschland und vielen anderen Ländern ist dies der 1. September, der Tag des Beginns des 2. Weltkriegs. Auch am Hiroshima-Tag gibt es allerdings Aktionen an verschiedenen Orten. Wir dokumentieren einen Vorschlag des International Coordinating Committee (ICC) der ICOR für eine Erklärung zum 6. August:
"Die Lehren aus Hiroshima und Nagasaki
Wieder einmal nähert sich der 6. August und die Welt ist gezwungen, sich der Schrecken des nuklearen Holocaust von Hiroshima und Nagasaki zu erinnern.
Heute gibt es eine breite Bewegung gegen die unverantwortliche Nutzung von Atomkraft auf der ganzen Welt. Erst kürzlich haben die ICOR und der ILPS eine weltweite Sammlung von Millionen von Unterschriften gegen Atomkraft und gegen Atomwaffen in Angriff genommen. Dieser Tag wird zweifellos dazu dienen, diese Kampagne zu noch größeren Anstrengungen anzuspornen.
Zugleich bringt der 6. August auch den Schrecken des Krieges zurück. Lenin hatte gezeigt, dass Imperialismus Krieg bedeutet. Nach dem 2. Weltkrieg haben die neuen vom Imperialismus angewendeten Methoden dazu geführt, die Gefahren eines Weltkrieges hinauszuschieben. Zugleich sind eine Vielzahl von Stellvertreterkriegen und Kriegen mit geringerer Ausbreitung entstanden. Auch sie werden zur Durchsetzung der Profit- und Machtinteressen geführt.
Es gibt eine berechtigte Sorge vor der Eskalation solcher Kriege, mit Angriffen die sich möglicherweise gegen Ziele wie Syrien, Iran oder Nordkorea richten werden. Während die Haupttendenz in der Welt der Kampf für wirkliche Freiheit und Demokratie ist, verschärft die andauernde und sich verschärfende weltweite Wirtschafts- und Finanzkrise die allgemeine Kriegsgefahr. Als Kommunisten stellen wir uns klar gegen imperialistische Hegemonie und Krieg.
Die Aufgabe der ICOR und ihrer Mitgliedsorganisationen ist es, sich mit den tausenden Kräften rund um die Welt, die gegen den Krieg sind, zusammen zu schließen. Wir müssen die Völker der Welt darauf aufmerksam machen, dass der Imperialismus zum Krieg führt. Die große Sorge ist bei vielen Menschen noch mit pazifistischen Illusionen verbunden. Das hält sie häufig vom Kampf gegen den Imperialismus ab.
Lasst uns den Zusammenschluss mit allen Kräften schaffen, die sich gegen Atomkraft, Atomwaffen und den Krieg richten, und unseren Zorn gegen das imperialistische System richten. Das sind die Lehren aus Hiroshima und Nagasaki."
(siehe auch www.icor.info)