International

Streik der spanischen Bergarbeiter vorläufig ausgesetzt

04.08.12 - Dazu berichtet die Website www.minersconference.org über ein Telefongespräch mit dem Kollegen Villares, dem Verantwortlichen der Gewerkschaft CCOO für Bergbau in Oviedo und zieht Schlussfolgerungen:

Der Kollege berichtet von den gestrigen Gesprächen mit der Regierung, die keinen Millimeter nachgibt und keine Änderung ihrer Position in Aussicht stellt. Sie haben bis spät in die Nacht hinein verhandelt. Daraufhin haben die beteiligten Gewerkschaften (CCOO, UGT) beschlossen, den Streik vorläufig auszusetzen und mit anderen Mitteln weiterzukämpfen. Zur Begründung verweist der Kollege Villares auf den traditionellen Ferienmonat August, in dem in Spanien eben ohnehin nicht viel läuft. Während des August wollen sie ihre Proteste weiterbetreiben und dann Ende August/Anfang September beraten, ob sie den Streik im September wieder aufnehmen.

Der Kampf der spanischen Bergleute in den vergangenen zwei Monaten war ein Fanal, dass eine Anziehungskraft auf die Bergleute in ganz Europa ausübte. Trotz eine weitgehenden Medienzensur gerade in den Bergbauregionen z.B. Deutschlands wurde der Streik von "Kumpel für AUF" an den Zechen und in den Bergbaustädten in Deutschland bekannt gemacht.

"Das ist eine mutige Mannschaft, die geht voran, wir gehören europaweit als Bergleute zusammen, die spanischen Kumpel haben den Stein ins rollen gebracht", sagte gestern ein Kumpel des Bergwerks West. "Der Streik der spanischen Bergleute ist ähnlich wie unser Streik 1997 gegen die Kohl-Regierung. Danach musste Kohl die geplanten Entlassungen erst mal zurücknehmen", so ein anderer. In England gab und gibt es einen breite Solidaritätsbewegung. Aus Polen – wo ebenfalls die Medien kaum über den Streik berichten – grüßte die kämpferische Belegschaft des Bergwerkes Budryk die streikenden spanischen Kollegen, nachdem sie von Kumpel für AUF informiert wurden.

In Spanien selbst haben sich beim Marsch nach Madrid am 11. Juli und beim landesweiten Aktionstag am 29. Juli hunderttausende an den entschlossen und diszipliniert gegen die Regierung, die EU-Kommission und EZB kämpfenden Bergleuten orientiert. Sie waren – wie es ein spanischer Kollege ausdrückte - "die Speerspitze des Kampfes".

Die entscheidende Schlussfolgerung aus dem mutigen Kampf der spanischen Bergleute ist, dass wir Bergleute in Europa auf einen gemeinsamen Kampf gegen die EU-Stilllegungsbeschlüsse hinarbeiten müssen. Wir müssen uns gegenseitig den Rücken stärken, uns schnellstmöglich gegenseitig informieren, auf gemeinsame Aktionstage und dergleichen hinarbeiten, unsere Forderungen abstimmen.