International
Wie E.on weltweit die Kohlekraft forcieren und die Umwelt verpesten will
06.08.12 - Die Umweltzerstörung und der Raubau an der Natur werden in der Weltwirtschafts- und Finanzkrise aufgrund des schärfer werdenden Konkurrenzkampfes weiter vorangetrieben. Weltweit wächst der Widerstand zum Schutz der Umwelt gerade gegen industrielle Großprojekte, trotz der Versprechung vieler neuer Arbeitsplätze und angeblich "effektiveren" Umweltschutzes durch modernste Technik. So will der Energiekonzern E.on zusammen mit dem brasilianischen Partner MPX - an dem E.on mit 11,7 Prozent beteiligt ist - für 5 Milliarden Dollar nahe dem Dorf Totoral an der chilenischen Pazifikküste ein gigantisches Kohlekraftwerk bauen.
Allein diese Anlage mit 2.300 Megawatt Leistung (zum Vergleich: das schon riesige neue E.on-Steinkohlekraftwerk Datteln IV hat eine Leistung von 1.100 Megawatt) würde die gesamten industriellen CO2-Emission in Chile um 40 Prozent steigern. Hinzu kommt die enorme Verseuchung von Boden und Wasser unter anderem mit Quecksilber und Arsen durch solche Großanlagen, die die Lebensgrundlage der Fischer und Bauern in der Region zerstört. Zudem würden enorme Mengen Meerwasser zum Kühlen benötigt, was die umliegenden Meeresbuchten aufheizt.
Dagegen beginnt sich in Südamerika mit der "Force Totoral" ein länderübergreifender Widerstand zu entwickeln: "Was sollen wir bei dem Vermittlungsverfahren? Hier geht es um unsere Umwelt, unser Meer, unsere Luft – das lässt sich nicht verkaufen", lehnte letzte Woche ein Sprecher der "Force Totoral" jede Verhandlung über eine "außergerichtlichen Einigung" ab. E.on und MPX sollen sogenannte Kompensionszahlungen in Millionenhöhe für die Region und die 60 Familien in Totoral geboten haben, um so die Zustimmung zu dem Projekt zu erkaufen und den Widerstand zu brechen. Jetzt hoffen die Energiemonopole noch im August auf einen entsprechenden Richterspruch des Obersten Gerichtshof Chiles.
In Deutschland bekräftigte E.on-Chef Johannes Teyssen auf der Aktionärs-Hauptversammlung im Mai die geplante Vernichtung von 11.000 Arbeitsplätzen. Die Märkte in Deutschland und Europa würden angeblich E.on kein ausreichendes Wachstum, sprich Maximalprofit mehr sichern. Insgesamt plane E.on deshalb in Südamerika in den nächsten Jahren Kohlekraftwerke mit insgesamt 11.000 Megawatt Leistung, also von fast der fünffachen Leistung des Totoral-Projekts.
Diese Projektplanungen zeigen, dass die Einschränkung bzw. Einstellung der Verbrennung fossiler Energieträger, die für die gesamte Menschheit lebensnotwendig ist, weder vom internationalen Finanzkapital noch von den imperialistischen Regierungen zu erwarten ist. Statt dessen sucht auch die BASF-Tochter Wintershall bereits in Argentinien mit der verbrecherischen Fracking-Methode nach Erdgas.
Wie Fracking ist die CCS-Technik zur Einlagerung des CO2 ein menschheitsgefährendes Umweltverbrechen, das grundsätzlich abgelehnt werden muss. Es ist der erbitterte Kampf um weltmarktbeherrschende Positionen, für den die internationalen Monopole selbst erkämpfte Errungenschaften in der Umweltpolitik mit Füßen treten. Die Umwelt ist nur im weltweiten Widerstand der Massen zu retten und erfordert letztlich die Errichtung vereinigter sozialistischer Staaten der Welt.