Umwelt
Japanische Eisenbahnarbeiter wehren sich gegen Verstrahlung
Darmstadt (Korrespondenz), 13.08.12: Seit 30. Juli will die japanische Eisenbahngesellschaft "JR East Company" die Arbeiter in ihren Wartungsbetrieben zwingen, die Lüfter von Diesel-Lokomotiven zu reinigen, die durch Fahrten durch radioaktiv verstrahlte Gebiete voll mit radioaktiven Staub sind. Zynisch sagt das Management, dass die Strahlung in Fukushima viel höher ist als an ihrem Arbeitsplatz und diese niedriger sei als der von der Regierung festgelegte Grenzwert.
Die Arbeiter protestierten deshalb am 30. Juli vor dem Wartungsgelände in Daigo/Japan und forderten einen Stopp der gefährlichen Zwangsarbeit und Schutz der Arbeiter und Gemeinden vor radioaktivem Staub. Um Sicherheitsmaßnahmen zu umgehen, will die Eisenbahngesellschaft ab 1. Oktober die Inspektions- und Wartungsarbeiten verlagern und durch Zeitarbeitskräfte ausführen lassen.
Seit der Privatisierung der Eisenbahngesellschaften werden immer mehr Arbeitsplätze "outgesourced". 40 Prozent der Arbeiter insgesamt in Japan haben keinen festen Arbeitsplatz und müssen sich bei Zeitarbeitsfirmen verdingen. Gegen diese Politik fordert die japanische Eisenbahner-Gewerkschaft Doro-Chiba: Abschaffung der Zeitarbeit und Abschaffung aller Atomanlagen! (Nationale Eisenbahngewerkschaft von Chiba; Report vom 7. August 2012)