An die streikenden Kolleginnen und Kollegen des Flugbegleitungspersonals

07.09.12 - Die Landesleitung der MLPD Rheinland-Pfalz, Hessen, Saarland und die Kreisleitung der MLPD haben gemeinsam eine Solidaritätserklärung an die streikenden Kolleginnen und Kollegen der Gewerkschaft UFO in Frankfurt/Main übergeben. Darin heißt es unter anderem:

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

wir möchten Euch zu eurem mutigen Streik herzlich gratulieren und wünschen Euch viel Erfolg. Für euren Kampf habt ihr unserer uneingeschränkte Solidarität. Eure Forderung nach 5 Prozent Lohnerhöhung ist völlig gerechtfertigt und richtet sich gegen den Lohnabbau über Jahre und das provokative "Angebot" der Lufthansa vom 22. August, das weiteren Lohnverlust verlangt. Auch euer Vorgehen gegen weitere Auslagerungen in Tochtergesellschaften der Lufthansa und gegen die Ausdehnung der Leiharbeit ist im Sinne aller Arbeiter und Angestellten, die diese Methoden nur zu gut kennen. Mit dem Streik setzt ihr ein Zeichen gegen Lohnabbau, Spaltung und Erpressung durch die Lufthansa – gegen die Profitgier internationaler Übermonopole.

Euer Streik trifft die international vernetzte Welt des Kapitals empfindlich. Das ist auch der Grund, warum einige Medien wichtige Tatsachen verschweigen und andere den Streik als "Kriegserklärung an tausende Passagiere" verunglimpfen. Euer Kampf ist im Interesse der breiten Mehrheit der Bevölkerung und erhält Unterstützung. Was kommt denn heraus, wenn wir den jahrelangen Abbau tatenlos hinnehmen und zuzusehen, wie die Arbeitskraft immer weiter abgewertet wird? Die letzte Montagsdemonstration am Flughafen Frankfurt spendete 300 Euro für die Unterstützung des Streiks und verabschiedete einstimmig eine Solidaritätserklärung.

Wir wenden uns entschieden gegen die Hetze des Vorsitzenden des BDA, Dieter Hundt. Er fordert von der Regierung die weitere Einschränkung des Streikrechts, insbesondere gegen Spartengewerkschaften. Und das, wo in Deutschland ohnehin das Streikrecht sehr eingeschränkt ist. Die MLPD fordert seit Jahrzehnten ein vollständiges und allseitiges gesetzliches Streikrecht in Deutschland (...)

Wir haben erfahren, dass ein großer Teil der Flugbegleiterinnen in Teilzeit arbeitet, dass sie besonders von Lohnabbau betroffen sind und das Verhalten der Lufthansa auch ein Angriff auf eure Familien und die Versorgung eurer Kinder ist. Es wäre eine hervorragende Bereicherung, wenn Kolleginnen der UFO am Frauenpolitischen Ratschlag teilnehmen und berichten, welche Auseinandersetzungen sie bestanden haben, welche Vorbehalte zu überwinden waren, um sich für Streik zu entscheiden.

Mit herzlichen und solidarischen Grüßen