Jugend
Coperion: Unbefristete Übernahme der Azubis durchgesetzt
Stuttgart (Korrespondenz), 05.09.12: Nach längerer Zeit kam es bei Coperion (früher WP) jetzt wieder zu einer ersten Machtprobe. Auslöser war das Schreiben des Personalchefs an den Betriebsrat, wonach die Firma nur zwei von neun Auszubildenden unbefristet übernehmen und die Ausbildungsplätze in Zukunft pro Jahr um mindestens zwei reduzieren will. Auch wolle man über die Übernahme von Leiharbeitern und die Angleichung von deren Grundlohn an den der Stammarbeiter nicht verhandeln.
Für den Betriebsrat und die IG-Metall-Vertrauensleute war klar, dass dies nicht hingenommen werden darf; auch weil es sich möglicherweise um einen ersten Vorstoß für eine härtere Gangart handelt, mit dem Geschäftsleitung auf einen sich abzeichnenden erneuten Einbruch in der Weltwirtschafts- und Finanzkrise reagiert.
Über die Vertrauensleute wurde die Forderung nach Übernahme aller Azubis und dem Erhalt der jetzigen Ausbildungsplätze in den Abteilungen diskutiert. Es gab viel Zustimmung dafür, dass der Jugend nicht die Zukunft verbaut werden darf und der Betriebsrat keine Zustimmung für weitere Überstunden gibt. Auch wurde die Argumentation der Geschäftsleitung, dass sie über Bedarf ausbilde und es genügend Personal gäbe, empört zurückgewiesen. Tatsächlich stöhnen etliche Bereiche über Personalengpässe und Überanstrengung.
Die Geschäftsleitung reagierte schnell, indem sie die unbefristete Übernahme aller Azubis und den Verzicht auf eine Reduzierung der Ausbildungsplätze für 2013 zusagte. Es war genau richtig, dass erste Attacken auf unsere Interessen offensiv beantwortet wurden – auch als Schule für härtere Auseinandersetzungen!