International

Bürokratische Blockade gegen syrische Frauenrechtsaktivistinnen

14.09.12 - Dazu heißt es in einer gemeinsamen Pressemitteilung der Einladerinnengruppen für den Frauenpolitischen Ratschlag aus Dortmund, Hagen, Mülheim, Oberhausen:

Mariam Mohammad und Ramzia Mohammad stehen seit vier Tagen vor den verschlossenen Türen der deutschen Botschaft in Beirut

"Ich bin empört, wie sich die Botschaftsbürokratie in Beirut hinter formalen Regeln versteckt, statt jegliche Hilfe für die Möglichkeit einer Berichterstattung über die katastrophale Lage in Syrien aus erster Hand zu geben! Und dies angesichts täglicher Äußerungen der Bundesregierung, alles nur Menschenmögliche zur Unterstützung der terrorisierten syrischen Bevölkerung zu tun", so Magret Sarazin, eine der Sprecherinnen der Einladerinnengruppen.

Frau Mariam Mohammad und Frau Ramzia Mohammad aus Syrien sind als Referentinnen der autonomen Frauenbewegung Syriens zum 10. Frauenpolitischen Ratschlag eingeladen. Dieser findet am 15./16. September in der PH Ludwigsburg bei Stuttgart statt. Er hat sich besonders auf die Fahnen geschrieben, die Verbindung von Frauen auf der ganzen Welt, die moralische und praktische Unterstützung im Kampf um Lage und Rechte der Frauen, die Information und Solidarität zu fördern. ...

Mariam Mohammad und Ramzia Mohammad wollen mit ihren Bericht über die dramatische Lage in Syrien sowie ihre Lösungsvorschläge Hunderte von Frauen – Multiplikatorinnen aus allen gesellschaftlichen Schichten in Deutschland – erreichen. "Wir waren sehr glücklich, dass es überhaupt gelungen ist, angesichts der teils zerstörten Infrastruktur und der desolaten humanitären Lage in Syrien, überhaupt Kontakt zu diesen zwei Frauen zu finden, die bereit und in der Lage sind, dazu nach Deutschland zu kommen", erläutert Renate Kunze von der Einladerinnengruppe. "Mariam Mohammad und Ramzia Mohammad haben große Mühen und Gefahren auf sich genommen, um aus Syrien bis zur Deutschen Botschaft in Beirut zu gelangen, weil die deutsche Botschaft in Damaskus geschlossen ist."

Dort stehen sie nun seit vier Tagen vor für sie verschlossenen Türen, weil dort die rechtzeitige Erteilung des Visums anhaltend verweigert wird. Argumentiert wird damit, dass sie sich nicht fristgerecht in die elektronische Antragsliste eingetragen haben. Dies ist jedoch unmöglich – deren Termine sind bis Dezember 2012 entweder ausgebucht oder noch nicht abrufbar. Ein weiterer bürokratischer Schildbürgerstreich.