International

Spendenaktionen für griechische Stahlarbeiterfamilien

12.09.12 - Korrespondenten berichten von vielen Aktivitäten zur Vorbereitung des Frauenpolitischen Ratschlags.

Von der Montagsdemonstration in Mülheim bekamen wir folgenden Bericht: "Auch wir sammelten für den 'Lkw nach Griechenland' und jeder konnte seine solidarischen Grüße für die Stahlarbeiter auf- oder unterschreiben. Allerdings hatten wir noch keine griechische Übersetzung für unseren Text: 'An die Stahlarbeiter in Griechenland und ihre Familien. Wir setzen unsere Solidarität gegen den Druck der Herrschenden! Herzliche, kämpferische Grüße aus Mülheim an der Ruhr, Deutschland'. Allerdings: der Wirt des Eiscafés, in das viele von uns nach der Montagsdemo noch gehen, ist Grieche und den fragten wir. Ergebnis: Er schrieb uns die Übersetzung direkt in den Brief, spendete selbst 10 Euro und kaufte die 'Rote Fahne' mit dem Bericht über die Aktion."

In Witten hat die MLPD an einem Tor des Stahlbetriebes DEW einen kleinen Spendenaufruf verteilt. "Unser gesamter Vorrat von 100 Stück ging weg 'wie warme Semmeln'. Die Kollegen, die aus der Mittagsschicht kamen, sowie die, die zur Nachtschicht hinein gingen, waren ziemlich neugierig, was wir da verteilen. Sie fingen sofort an zu lesen und etliche fragten noch genauer nach über diese Aktion. Natürlich haben auch welche (es waren aber nur zwei) gesagt: 'Was gehen mich die Griechen an' oder: 'Wir spenden denen doch schon so viel, die sollen mal selbst arbeiten'. Einer forderte, mal endlich die wahren Schuldigen zu nennen, wenn es denn nicht 'die faulen Griechen' sein sollten. Wir brachten die Banken, die Rüstungsindustrie und die Regierungen ins Spiel, worauf der Kollege sagte: 'Da habt ihr Recht. Was die sich rein stecken, ist eine Unverschämtheit! Was wir brauchen, ist eine Revolution.' Die meisten Kollegen waren angetan von der Aktion.

'Morgen um die gleiche Zeit sind welche hier, die die Sachen einsammeln', haben wir allen gesagt. (...) Kollegen haben tatsächlich Spenden mitgebracht, sogar ganze Tüten mit Nudeln, Konserven, Duschgel usw. Wie da wohl auch ihre Frauen mitgewirkt haben? Aber auch die Spendendose füllte sich mit über 20 Euro. Und wie dadurch der Frauenpolitische Ratschlag bekannt wurde! Jedenfalls haben wir uns riesig gefreut und hoffen, dass dieses Beispiel internationaler Arbeitereinheit noch weite Kreise im Betrieb ziehen wird."