Umwelt
900 Tonnen schwerer Bagger stürzt in Braunkohlegrube
Chemnitz (Korrespondenz), 18.09.12: Bereits in der Nacht zum 29. August ist im sächsischen Braunkohle-Tagebau "Vereinigtes Schleenhain" bei Deutzen (Kreis Leipzig) ein 900 Tonnen schwerer Kohlebagger bei laufendem Betrieb von der Böschung abgerutscht und umgekippt. Der Kohlebagger und ein angeschlossener Bandwagen wurden schwer beschädigt. Drei Arbeiter konnten sich noch rechtzeitig in Sicherheit bringen. Warngeräte hatten angezeigt, dass sich der Bagger neigte. Aber auch mit dem Schnellgang ließ er sich nicht mehr rechtzeitig zurück bewegen.
Der Erdrutsch im Tagebau Schleenhain bestätigt, wie gefährlich Braunkohletagebaue sind. Dies gilt auch für das Dorf Lieske in der Lausitz, das von einem geplanten Vattenfall-Tagebau akut bedroht ist, so Gerald Neubauer, Energieexperte von Greenpeace. Expertenteams begutachten nun die Unglücksstelle auf einem Altkippengelände am äußersten Rand des Tagebaus. Die Bergung des abgerutschten Baggers kann noch Wochen dauern.
Die Kohleförderung zur Versorgung des Vattenfall-Kraftwerks Lippendorf (1.782 Megawatt) läuft mit den restlichen drei Baggern weiter. Der Tagebau fördert jährlich rund 11 Millionen Tonnen Braunkohle.
Statt Braunkohle zu verfeuern, wäre eine Umstellung auf erneuerbare Energie innerhalb kurzer Zeit möglich und dringend notwendig. Auch unter den Menschen in der Region ist darum eine intensive Diskussion entbrannt.