Umwelt
Wie eine "wissenschaftliche Akademie" die Klimakatastrophe schön redet
Stuttgart (Korrespondenz), 20.09.12: Die sich anbahnende Klimakatastrophe ist nach Einschätzung der "Deutschen Akademie der Technikwissenschaften" (Acatech) für die Bundesrepublik "grundsätzlich beherrschbar". Das ist das Ergebnis einer gerade veröffentlichen Acatech-Studie im Auftrag der Bundesregierung. Zu erwarten sei zwar eine "steigende Wahrscheinlichkeit extremer Trockenheit in einzelnen Jahren". Dem gegenüber stünden mehr Niederschläge im Winter. Missernten, Überschwemmungen und das Verschwinden von Pflanzen, die nur in gemäßigtem Klima gedeihen, seien die Folgen.
Aber gemach, gemach - neue Bewässerungssysteme könnten Abhilfe schaffen, auch klimaangepasste Baumarten. In den Städten sei zwar mit erhöhten Kosten für Klimatisierung im Sommer zu rechnen, in der kalten Jahreszeit gebe es aber auch Vorteile: "Höhere Temperaturen im Winterhalbjahr bedeuten auch zum Teil sinkende Heizkosten."
In zynischer Weise wird hier eine Denkweise verbreitet, nach der die Menschen in Deutschland "Gewinner" der Klimakatastrophe (hier "Klimawandel" genannt) seien. Eine solche Sichtweise nach dem Motto "Nach uns bzw. für andere Völker die Sintflut" lehnen aber mit Recht immer mehr Menschen ab. Notwendig ist vielmehr eine internationale Widerstandsfront gegen die drohende globale Klima- und Umweltkatastrophe.
Doch diesem Gedanken soll ja mit solchen als "wissenschaftlich" verbrämten Studien entgegengewirkt werden. Doch das stößt offensichtlich auch auf Widerstand, wenn der "Spiegel" berichtet, dass wegen der Mitwirkung des Aufsichtsratschefs von RWE Innogy, Fritz Vahrenholt, an der Studie vier Forscher aus dem Kreis der Autoren ausgeschieden seien.