International
Flüchtlinge protestieren gegen unwürdige Zustände
Schwäbisch Gmünd (Korrespondenz), 05.10.12: In Schwäbisch Gmünd protestieren Flüchtlinge gegen die verheerenden Zustände, in denen sie leben müssen. Sie campieren direkt vor dem Gmünder Rathaus, um auf ihre Situation aufmerksam zu machen. Mit rabiaten Methoden wurde kürzlich der Asylsuchende Lamin Ketera kurz vor seiner Verhandlung zum Asylantrag von der Polizei festgenommen und abgeschoben. Ohne Beweise wurde ihm unterstellt, Drogen zu verkaufen.
Die Flüchtlinge fordern die Aufklärung der Vorkommnisse. Ein weiteres wichtiges Anliegen von ihnen ist, dass die Gemeinschaftsunterkunft auf dem Hardt (Teilort von Schwäbisch Gmünd) sofort geschlossen wird, weil dort unhygienische, beengte, unmenschliche Zustände herrschen: Sieben Leute in einem Zimmer, Schimmel usw. Aktuell gab es am letzten Wochenende zwei Suizidversuche. Ein Flüchtling aus Nigeria meinte, die Übernachtung im Schlafsack und Zelt vor dem Rathaus wäre sehr viel angenehmer als in den überfüllten Zimmern in der Gemeinschaftsunterkunft.
Heute will Landrat Pavel mit den Protestierenden sprechen. Am 20. Oktober wird eine Demonstration in Stuttgart stattfinden.