Betrieb und Gewerkschaft

Beschäftigte der Siag Nordseewerke demonstrierten in Hannover und Emden

Emden (Korrespondenz) 18.10.12 - Über 700 Arbeitsplätze der Siag Nordseewerke sind akut bedroht. Die Landesregierung verweigert eine Bürgschaft und das Unternehmen hat deshalb seit einigen Tagen den Schritt der Insolvenz angekündigt. Am Montag demonstrierten bereits rund 500 Beschäftigte vor der Staatskanzlei in Hannover. Mit Beginn der Frühschicht zog am Mittwoch vor dem Haupttor des Werkes eine Mahnwache auf.

Gestern fand eine Kundgebung von etwa 500 Kolleginnen, Kollegen, Emder Bürger und Kolleginnen und Kollegen aus anderen Betrieben, besonders VW, statt. Anders als am Morgen war die Stimmung jetzt kalt und abweisend. Kein Wunder, am Vormittag wurde offiziell der Insolvenzantrag gestellt. Der Demozug war ruhig, aber unübersehbar. Wir verteilten unsere Solidaritätserklärung von der MLPD. 

Erfreulich und genau richtig waren die kämpferischen Reden der IG-Metall-Vertreter: Nicht nur dass die Politik der Landesregierung scharf angegriffen wurde, vor allem der 1. Bevollmächtigte der IG Metall, Wilfried Albers, machte den Kollegen auch Mut: "Dies ist kein schwarzer Tag, nur ein schwerer Tag … Resignieren ist genau das Falsche! Macht eure Rücken gerade, wir werden nicht kampflos aufgeben ...". Alle Vertreter der IG Metall sprachen sich deutlich für den Kampf um jeden Arbeitsplatz aus. Darauf müssen aber auch Taten folgen. 

Morgen früh wollen die Beschäftigten mit Bussen zu einer weiteren Kundgebung nach Hannover zur Landesregierung fahren.