International
Bochumer Opelaner mit Ford-Kollegen in Genk solidarisch
26.10.12 - In einer Solidaritätserklärung der Betriebsratsgruppe "Offensiv" bei Opel in Bochum an die Ford-Kollegen in Genk heißt es:
Liebe Kolleginnen und Kollegen des Ford Werks in Genk,
wir Opelaner aus Bochum können fühlen, was ihr fühlt. Nach 50 Jahren harter Arbeit von tausenden und abertausenden Kolleginnen und Kollegen für die Profitinteressen des Konzerns soll man jetzt "entsorgt" werden. Mit Worten wie: "Wir wissen dass es eine harte Entscheidung ist", heuchelt man Mitleid mit uns Arbeitern. Dabei geht es diesen Herren nur um eins. Sie wollen ihre Profite retten. Auch unser Werk soll nach 50 Jahren geschlossen werden und damit eine ganze Region und die Zukunft unserer Kinder ruiniert werden.
Mit großer Hochachtung haben wir erfahren, dass ihr sofort die Tore blockiert habt und kein Teil rein oder raus lasst. Wir wissen, dass es keine leichte Entscheidung ist, sich mit so einem Konzern anzulegen. Es ist jedoch die einzige Sprache, die diese Herren verstehen. Es sind die gleichen Herren die auf ihren Privatyachten liegen, in ihren Villen sitzen oder in ihren Privatjets um die Erde fliegen und auf unserem Rücken in Saus und Braus leben. Euer Gegner ist auch unser Gegner. Es ist das internationale Finanzkapital.
Die Konzerne versuchen, ihre Belegschaft zu spalten. So vermittelt man den Eindruck, dass andere Werke von eurer/unserer Schließung profitieren werden. Genau das Gleiche hat man uns erzählt, als das Opel-Werk in Antwerpen geschlossen wurde. Da hat man uns erzählt, wir wären das "Gewinnerwerk". Keine drei Jahre später droht man uns mit der Werksschließung. Auch wir stehen vor der Herausforderung, den offensiven Kampf um jeden Arbeitsplatz wie 2004 aufzunehmen. Euer Kampf ist unser Kampf.
Bitte teilt uns mit, wie wir euren Kampf am besten unterstützen können. Heute braucht ihr uns und schon morgen brauchen wir euch.
Herzliche solidarische Grüße