International
Ford will Werk im belgischen Genk schließen - Belegschaft protestiert mit Torblockaden
23.10.12 - Schon länger schwelen die Gerüchte um eine bevorstehende Stilllegung des Ford-Werks in Genk als eine Maßnahme zur verschärften Abwälzung der Krisenlasten auf die Belegschaften. Ford ist gegenwärtig besonders stark von den Absatzrückgängen insbesondere in Südeuropa und Frankreich betroffen. Der Absatz von Ford in Europa ging in den ersten neun Monaten dieses Jahres um 12,3 Prozent auf 739.000 Einheiten zurück, im September lag das Minus sogar bei 14,9 Prozent.
Nachdem die Konzernleitung zunächst ein Weiterlaufen des Werks - in dem 4.300 Beschäftigte arbeiten - zugesagt hatte, berichtet die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" heute unter Berufung auf Konzernkreise nun doch von einer geplanten Schließung.
Mit der bisherigen Zusage des Neustarts eines neuen Mondeo-Modells in Genk war zugleich die Ankündigung der Vernichtung von über 600 Arbeitsplätzen in verschiedenen europäischen Werken verbunden gewesen. Nun wird über eine Verlagerung der Produktion aus Genk in die USA oder nach Spanien spekuliert - offenbar auch, um die Ford-Belegschaften zu spalten, die tatsächlich alle von Arbeitsplatzvernichtung und/oder verschärfter Ausbeutung betroffen sind.
Für Mittwoch hat Ford die Gewerkschaftsvertreter in Genk zu einem Krisentreffen eingeladen. Außerdem soll eine außerordentliche Betriebsversammlung statt finden. Da bis Ende der Woche Kurzarbeit (in Belgien nennt sich das "technische Arbeitslosigkeit") angesetzt ist und keine Produktion läuft, hat die Belegschaft heute begonnen, die Tore zu blockieren, um zumindest die Auslieferung von Fahrzeugen zu verhindern. "rf-news" wird weiter berichten.