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Indigene protestieren in Brasilien gegen Bergbaukonzern Vale

Marl (Korrespondenz), 25.10.12: Anfang Oktober wurde durch Proteste der indigenen Bevölkerung die Hauptbahnstrecke zur größten Eisenerz-Mine der Welt in Brasilien lahm gelegt. Die Carajás-Bahnstrecke gehört dem Bergbaukonzern Vale. Hunderte Indigene, darunter Angehörige der Awá, protestierten damit gegen ein Gesetzesvorhaben der brasilianischen Regierung, das ihre Landrechte schwächen könnte. Die geplante Direktive 303 untersagt die Ausweitung von Indigenen-Gebieten. Damit sollen bestimmte Projekte auf indigenem Land ohne Zustimmung der indigenen Bevölkerung möglich sein.

Mehrere indigene Völker schlossen sich zusammen, um die Einhaltung ihrer Landrechte zu fordern, die besonders von den Bergbaukonzernen immer wieder ausgehebelt werden. Im September hatte ein Richter ein Urteil aufgehoben, das die Pläne zur Erweiterung der Bahnstrecke vorübergehend gestoppt hatte. Die Awá machen den Betreiber der Bahnstrecke, den Bergbaukonzern Vale, dafür verantwortlich, dass tausende Siedler in ihr Gebiet eindringen und ihr Jagdwild dadurch verscheucht wird.

Von der Ausplünderung der Rohstoffe durch die internationalen Rohstoff- und Bergbaukonzerne sind die indigenen Völker besonders betroffen, Zerstörung ihrer Lebensräume durch Tagebau und als Anwohner sie der Verschmutzung von Luft, Wasser und Böden ausgesetzt oder gar im Gold-Bergbau werden ihre Lebensgrundlagen durch Arsen regelrecht vergiftet.