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Brief von der "Anderen Stimme" aus Israel greift israelische Medienmanipulation an

19.11.12 - Die internationalen Massenmedien verbreiten die Nachricht, dass eine Rakete auf eine israelische Patrouille am 9. November der Ausgangspunkt der Vergeltungsangriffe seien, die Ministerpräsident Netanjahu als Antwort angeordnet hätte. Auf diese Story der angeblichen "Selbstverteidigung Israels" berufen sich jetzt reihenweise Kommentatoren und bürgerliche Politiker wie Obama, Merkel und Hollande.

Ein Brief von israelischen Einwohnern nahe der Grenze zum Gazastreifen an Ministerpräsident Netanjahu und den Verteidigungsminister entlarvt diese Behauptungen als manipulierte Lüge. "Die andere Stimme" ist eine Gruppe Isrealis aus Sderot und Gemeinden in der Nachbarschaft des Gazastreifens, die mit Bewohnern des Gazastreifens nachbarliche Beziehungen pflegen. Sie berichteten in diesem Brief, wie am 8. Nobember israelische Panzer und Bulldozer die Grenze in den Gazastreifen überquerten und eine wilde Schießerei entfachten.

Bei dieser "traf eine der Kugeln den Kopf eines 13-Jährigen, Hamid Abu Dakka, der ein paar Stunden später an seinen Wunden im Krankenhaus starb." Davon haben die meisten Bürger Israels und die Weltöffentlichkeit nichts erfahren, weil für die Nachrichten-Herausgeber "ein toter arabischer Junge keine Nachricht wert" ist. Am Tag nach der Beerdigung des Jungen traf eine palästinensische Rakete ein Militärfahrzeug auf einer von Israel gebauten Patrouille-Straße an der Grenze zum Gazastreifen. "Vier Soldaten wurden verwundet und ins Krankenhaus gebracht. Ein Artikel, der eine ganze Seite füllte, beschrieb den Vorfall in allen Einzelheiten und brachte sogar die medizinischen Berichte über die Lage von jedem einzelnen der Soldaten."

Die Gegenantwort von israelischer Seite war ein massiver Artilleriebeschuss, der ein Trauerzelt im Osten von Gaza-Stadt traf und vier Zivilisten tötete. "Dies wurde in den israelischen Medien knapp und mit wenig Detail berichtet. Zum Beispiel ohne zu erwähnen, dass drei der Getöteten Teenager waren.  Sicher hat kein Editor in Israel dies für Wert gehalten, zu erwähnen, dass der 17-jährige Mohammed Hararah nicht von der ersten Granate getroffen wurde, sondern als er dem Verletzten helfen wollte, von noch einer  Granate getroffen und sofort getötet wurde. Das sind keine wirklichen Nachrichten." 

In dem Brief heißt es unter anderem: "Wir, Mitglieder der 'Anderen Stimme' aus den Gemeinden nahe dem Gazastreifen bitten die Regierung Israels dringend darum, sie  möge nicht weiter mit unserem Leben spielen, sondern möglichst schnell  mit der Hamas-Regierung diplomatische Kontakte aufnehmen! Wir sind es müde, wie Enten auf einem Schießplatz zu sitzen um politischer Interessen willen. Raketen von dort und Bomben von hier schützen uns nicht. ..."

Der ganze Brief kann hier gelesen werden.