Betrieb und Gewerkschaft
Nokia-Siemens-Network will in Bruchsal 650 Beschäftigte loswerden
Bruchsal (Korrespondenz), 01.12.12: "Es ist ein Skandal", so umschreibt der Betriebsratsvorsitzende Ernst Färber das Vorgehen der Geschäftsleitung von Nokia-Siemens-Network (NSN). 650 Kolleginnen und Kollegen sollen "möglichst schnell" und sicher auch möglichst reibungslos in die Arbeitslosigkeit geschickt werden. Das Werk soll geschlossen werden. (...)
Der Betriebsrat und die IG Metall verweisen auf einen "Standortversicherungsvertrag" von 2010 mit NSN, der die Arbeitsplätze bis 2014 sichern sollte. Darum ist eine gerichtliche Auseinandersetzung entbrannt, die gerade vor dem Landesarbeitsgericht Mannheim verhandelt wird. Für NSN ist der Vertrag nichtig, da nicht alle Auflagen - das war die Entlassung von weiteren 200 Arbeitern - erfüllt worden seien.
Noch im Februar 2012 wurde NSN Bruchsal als "zukunftsträchtiger und geschäftstragender Standort" gelobt. Aus und vorbei? Für die Arbeiter war die Ankündigung der Schließung erst mal ein Schlag in die Magengrube. Aber die Kollegen haben auch schon gezeigt, dass sie um ihre Arbeitsplätze kämpfen können. "Wir werden kämpfen, denn wir haben nichts mehr zu verlieren", sagen viele Beschäftigte. Nun ist es wichtig, zu beraten, wie der Kampf aufgenommen werden kann.