Umwelt
Wachsender Widerstand gegen umweltschädigenden Goldabbau in Nordgriechenland
19.12.12 - Der kanadische Bergbaukonzern "Eldorado Gold" plant in der Tourismusregion von Skouries und Olympiada auf der nordgriechischen Halbinsel Chalkidiki, Gold im Tagebau zu gewinnen. Er hat dafür die Schürfrechte für 11 Millionen Euro von einem griechischen Unternehmen erworben.
Der geplante Tagebau soll in einem Gebiet stattfinden, das zu über 90 Prozent mit Wald bedeckt ist, der zum Teil schon jetzt gerodet wurde. Im Zuge der Erschließung der Goldvorräte droht der Grundwasserspiegel um 300 bis 400 Meter abzusinken. Darüber hinaus befürchtet die Bevölkerung zurecht giftige Stäube und Abwässer durch die Goldgewinnung und eine starke Zunahme von Krebserkrankungen. Auch hat sich das Versprechen von "Eldorado Gold", über 1.500 neue Arbeitsplätzen zu schaffen, inzwischen als Lüge erwiesen.
Gegen die Pläne des kanadischen Bergbaukonzerns hat sich seit geraumer Zeit ein breiter Widerstand der betroffenen Bevölkerung entwickelt, der von Umweltgruppen organisiert und unter anderem auch vom linken Wahlbündnis "Syriza" unterstützt wird. Neben Demonstrationen kam es zu Straßenschlachten und Straßenblockaden unter anderem mit umgestürzten Polizeiautos. Im November wurden willkürliche Verhaftungen vorgenommen, etwa von zwei Rentnern. Ihnen wurde vorgeworfen, sie hätten ein "Waffenlager" angelegt. Trotz Ausgangssperren für ganze Dörfer und Spaltungsversuchen wächst der Volkswiderstand gegen die geplanten Umweltverbrechen von "Eldorado Gold".
Ein Hintergrund ist: Griechenland soll zum größten Goldförderland Europas werden. Die Regierung will durch die Erlöse aus dem Verkauf von Grundstücken und über 40 Inseln an Privatinvestoren die Staatsschulden zurückzahlen und gibt dafür jetzt auch die letzten Bodenschätze für den rücksichtslosen Raubbau durch internationale Konzerne frei.