Betrieb und Gewerkschaft
Stahlarbeiter wollen geplante TKN-Werksschließung in Bochum nicht hinnehmen
Bochum (Korrespondenz), 11.01.13: Die Pressemitteilungen über die Pläne des Stahlkonzerns Outokumpu, die Flüssigphase (Stahlwerk) in Bochum 2016 zu schließen, haben die Kollegen erst mal nicht überrascht. Schließlich ist spätestens seit der Betriebsversammlung vom 28.3.2012, auf der Mika Seitovirta uns seine Pläne für das neue Unternehmen vorgestellt hatte, jedem klar, dass dies nach wie vor das Ziel des Vorstands ist. Gleichzeitig wollen und werden wir unser Stahlwerk aber auch nicht kampflos aufgeben.
Das ist auch dem Betriebsrat und der IG-Metall-Führung in Bochum klar, weshalb sie sofort am Dienstag ein Flugblatt unter der Überschrift "Aufbruch statt Provokation" verteilt haben. So sehr ein kämpferischer "Aufbruch" gegen diese Provokation zu begrüßen ist, spricht aus dem Flugblatt auch die Angst, dass nach den offenen Worten der Outokumpu-Sprecherin die Seifenblase der Orientierung auf Verhandlungen platzt. So wird darin vor allem zu "Ruhe" und "Abwarten" gemahnt. Dabei war die ganze Taktik der Wirtschaftlichkeitsprüfung von vornherein nur ein Zugeständnis an unseren Streik und unsere Entschlossenheit.
Das zeigt auch, welchen Weg wir Stahlarbeiter einschlagen müssen: nicht hoffen auf bessere Zeiten und gnädige Manager, sondern konsequenter Kampf um unsere Arbeitsplätze! Viele Kollegen wollten direkt mitfahren zur Aufsichtsratssitzung am Mittwoch in Krefeld, um dem Vorstand dort klar zu machen, dass sie sich besser nicht mit uns anlegen. Es ist schon ganz richtig, was auf einem Plakat der Kollegen in unserem Streik im Januar 2012 stand: "Wir bekommen nur das, was wir uns erkämpfen!"