Politik
"Stuttgart 21": Folgen für die Beschäftigten der Bahn
Stuttgart (Korrespondenz), 12.01.13: "Jetzt wird's eng für die Beschäftigten der Bahn ...", befürchten die "GewerkschafterInnen gegen Stuttgart 21". Denn die Bahn muss wahrscheinlich für die entstandenen Mehrkosten von über 2 Milliarden Euro für "Stuttgart 21" selbst aufkommen. Und die sollen nun vor allem auf den Schultern der Beschäftigten abgeladen werden. "Nun droht eine Welle von Einsparungen im Tarifbereich und weiterer Arbeitsplatzabbau", so die Gewerkschafter weiter in ihrem jüngsten Flugblatt.
Allerdings wurde auch schon bisher kräftig beim Personal gekürzt. So führen die Gewerkschafter gegen "Stuttgart 21" die Beinahekatastrophe im Bahnhof Stuttgart-Feuerbach am 30.11.2012 auf Personalmangel zurück. Damals war ein unbesetzter Güterzug in den Bahnhof gerast und hatte dort hohen Sachschaden angerichtet. Nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn sich dieser Unfall während des Berufsverkehrs ereignet hätte! Im Güterbahnhof Kornwestheim, von dem aus der Güterzug unbeaufsichtigt losfahren konnte, waren damals 12 Stellen unbesetzt.
Im Zuge der Finanzierung der Kostenexplosion für "Stuttgart 21" durch die Bahn drohen laut der Gewerkschafter-Initiative enorme Verschlechterungen für Beschäftigte und Kunden der Bahn. Dazu gehören unter anderem der Verkauf und die Vernachlässigung von Bahnhöfen, der weitere Abbau des Schienennetzes und Preissteigerungen weit oberhalb der Inflationsrate.
Gegen diese Abwälzung der Kosten der Bahn für "Stuttgart 21" auf ihre Beschäftigten und Kunden muss breiter Protest zusammen mit dem Widerstand gegen das massen- und umweltfeindliche Megaprojekt insgesamt organisiert werden.