Umwelt
Harter Winter - kein Zufall?!
Stuttgart (Korrespondenz), 28.03.13: Allem Anschein nach geht jetzt ein für unsere Breiten harter Winter doch allmählich zu Ende. Bleibt die Frage: Müssen wir künftig mit häufigeren extremen Wetterlagen in der kalten Jahreszeit, aber auch mit längeren Hitzeperioden mit ausbleibenden Niederschlägen rechnen? Nach Ansicht der Klimaforscher Vladimir Smenov und Vladimir Petoukhov schon.
In ihrer Studie aus dem Jahr 2010 führen sie die seit den 1990er Jahren des letzten Jahrhunderts zunehmenden extrem kalten Winter auf die geringere Eisbedeckung und die verstärkte Erwärmung der Arktis im Herbst und Winter zurück. Damit sinken wiederum die Temperaturunterschiede zwischen den polaren Regionen und unseren Breiten während der kalten Jahreszeiten. Das wiederum hat gravierende Folgen für die hauptsächliche Windrichtung in unserer "gemäßigten Klimazone".
Waren bisher in Mitteleuropa westliche Strömungen vorherrschend, die einen relativ raschen Wechsel von Tief- und Hochdruckwetterlagen mit sich brachte, so nehmen seit rund zwanzig Jahren Nord-Süd-Strömungen zu. Das ist schon jetzt besonders in der Höhe von 5.000 bis 6.000 Meter zu beobachten. "Wenn sich die westlichen Winde abschwächen, so müssen wir uns in Europa auf Zeiten extremer Hitze oder Kälte einstellen", heißt es in der Studie. Schuld daran seien "einander blockierende Wetterlagen".
Smenov und Petoukhov raten dazu, diese Folgen noch genauer zu beobachten, um sich ein eindeutiges Bild zu machen. Notwendig ist aber schon jetzt ein weltweiter, entschiedener Kampf gegen die drohende Klimakatastrophe.