International
Neuer Fall von Menschenhandel in Saarbrücken
Saarbrücken (Korrespondenz), 24.04.13: 30 Arbeiterinnen und Arbeiter aus Bulgarien, Rumänien, Litauen und Moldawien wurden Anfang April von der Fleisch-und Wurstfabrik Höll ("Lyoner von Höll") von einer Stunde auf die andere entlassen. Höll setzt nun wieder auf eine Stammbelegschaft. Sie waren über die Personal-Agentur Wenzel aus Hamm vermittelt worden.
Angeworben wurden sie von einer dubiosen Vermittlerfirma "Respekt" aus Polen. Dort wurden ihnen Löhne versprochen, die sie nie bekommen haben. Diese Kolleginnen und Kollegen warten noch immer auf ihren Lohn.
Sie leben auf engstem Raum unter unwürdigen Bedingungen in mehreren Wohnungen in Saarbrücken-Malstatt und haben kein Geld. Sie brauchen medizinische Versorgung, Kleidung, Essen, moralische Unterstützung und sogar Schutz. Sie wurden bereits durch die Personalagenturen in ihrer Wohnung bedroht. Von der Gewerkschaft NGG (Nahrung, Genuß, Gaststätten) wurde Strafanzeige gestellt, auch wegen Menschenhandel. Die Firma Höll hat offensichtlich 600.000 Euro an die Agentur Wenzel bezahlt, die "im All" verschwunden sind, ebenso wie der ominöse "Viktor" von "Respekt".
Inzwischen hat sich ein Unterstützerkreis gebildet. Innerhalb eines Tages haben sich über 20 Leute zusammengesetzt: Bürger, der evangelischer Pfarrer, der NGG-Vertreter, Sozialarbeiter, Leute von Linkspartei, MLPD, der Wählerinitiative "Dieter Schwang", von Courage, Montagsdemo und "Sauberes Molschd". Allgemeine Grundlage dieser Machenschaften sind die europäischen Gesetze und in Deutschland die Hartz-Gesetzgebung.