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Israel bombadiert Syrien

Israel bombadiert Syrien
Damaskus (flickr-foto: jan_jaja)

05.05.13 – In der Nacht auf den heutigen Sonntag hat Israel zum dritten Mal in diesem Jahr Luftangriffe auf das benachbarte Syrien gestartet. Bereits am Freitag berichteten US-Medien über Luftschläge Israels auf Syrien. Laut israelischen Angaben richten sich die Raketenangriffe vom Freitag gegen einen Waffentransport an iranische Hisbollah-Kräfte auf syrischem Boden. Sonntagnacht wurde nun das Forschungszentrum Jamraya im Norden der syrischen Hauptstadt Damaskus mit Luftangriffen attackiert. Syrische Medien berichten von zahlreichen Explosionen in der Hauptstadt, Einwohner von grellen Lichtblitzen und starken Druckwellen. Dieser kriegerische und imperialistische Akt ist durch nichts zu rechtfertigen.

Man stelle sich vor, eine fremde Macht bombardiert Deutschland, weil dort U-Boote für Israel gebaut und transportiert werden. Oder es werden Luftangriffe auf München geflogen, weil dort die Leopard-Panzer für Saudi-Arabien produziert werden.

Israel startet damit eine weitere Eskalationsstufe im Nahen Osten. Inzwischen verlegte Israel auch mehrere Raketenbatterien an die syrische Grenze. Friedensnobelpreis-Träger und US-Präsident Barack Obama erklärte noch vor den Angriffen am Samstag: "Israel hat das Recht, sich gegen den Transport gefährlicher Waffen an die Hisbollah abzusichern."

In Syrien stehen sich unmittelbar die gegenläufigen Interessen der USA, der EU und ihrer Verbündeten sowie die von Russland, China und der wichtigsten Regionalmächte wie der Türkei, Israel, Saudi-Arabien und dem Iran gegenüber. "Dort tobt ein reaktionärer Stellvertreterkrieg", analysierte Stefan Engel, der Vorsitzende MLPD bereits Ende 2012. "Die ursprünglich demokratische Aufstandsbewegung wurde systematisch an den Rand gedrängt und dient heute nur noch als Fassade des entflammten Kampfs um die Kontrolle des künftigen Syrien."

Die seit Ende 2008 andauernde Weltwirtschafts- und Finanzkrise hat das Kräfteverhältnis zwischen den imperialistischen Blöcken durcheinander gewirbelt und die ungleichmäßige Entwicklung befeuert. Im Zentrum der zwischenimperialistischen Widersprüche stehen derzeit Mali, Nordkorea und Syrien. Die Luftschläge von Israel auf Syrien zeigen, dass die Imperialisten in diesem Konkurrenzkampf immer weniger auch vor neuen Kriegen zurückschrecken.

Auf ihrem Stuttgarter Parteitag kam die MLPD zu dem Schluss, dass die allgemeine Kriegsgefahr wächst und der "Kampf um den Erhalt des Weltfriedens mehr und mehr zu einer der drängendsten Aufgaben der internationalen revolutionären und Arbeiterbewegung" wird.