MLPD
Lübeck: Teilnahme am Maifest des DGB durchgesetzt
Lübeck (Korrespondenz), 04.03.13: Nachdem die MLPD-Ortsgruppe Lübeck jahrelang ohne Probleme mit einem Stand am Maifest des DGB teilgenommen hatte, bekam sie ebenso wie die DKP Lübeck-Ostholstein in diesem Jahr Anfang März eine Ausladung. Die Begründung war mehr als fadenscheinig: Es sollten an unserer Stelle dem DGB "nahe stehende Vereine" eingeladen werden, "die bisher nicht teilgenommen haben".
Wir nahmen mit der DKP, Linkspartei und VVN (Vereinigung der Verfolgten des Nazis-Regimes) Kontakt auf. Darauf schrieb die VVN einen Protestbrief an den DGB-Vorsitzenden. Ein Verdi-Funktionär aus ihren Reihen intervenierte beim DGB: Der Beschluss sei nicht demokratisch mit den Einzelgewerkschaften abgestimmt worden. Die DKP erinnerte daran, dass 80 Jahre vorher die Gewerkschaften durch den Hitler-Faschismus aufgelöst und KPD und SPD verboten wurden. Eine Ausgrenzung von antifaschistischen und Arbeiterparteien könne nicht hingenommen werden.
Die MLPD griff die offenkundig antikommunistische Ausgrenzung an, verteidigte die Überparteilichkeit der Gewerkschaften und die Einheitsgewerkschaft als wichtige Lehre aus dem Kampf gegen den Hitler-Faschismus. Ebenso verfasste die Linkspartei einen Protestbrief. Ihre Kreisvorsitzende erklärte uns gegenüber: "Erst werdet ihr ausgeschlossen, dann wir und irgendwann steht die SPD nur noch allein da."
Die breiten Proteste zeigten Wirkung: Vierzehn Tage vor dem 1. Mai kam ein Schreiben vom DGB-Chef: Das Maifest sei inzwischen anders konzipiert worden und jetzt sei auch Platz für die MLPD und DKP da. Den Erfolg der Solidarität haben wir gemeinsam auf dem Maifest mit einem Glas Sekt gefeiert.