Sozialismus
Kluge Entscheidung: "Kommunistisches Manifest" und "Kapital" von der UNESCO ausgezeichnet
22.06.13 - Vom 18. bis 21. Juni tagte im südkoreanischen Gwangju das International Advisory Committee (IAC) des UNESCO-Netzwerks "Memory of the World". Es setzte das "Manifest der Kommunistischen Partei" und den ersten Band von Karl Marx‘ "Das Kapital" auf die UNESCO-Liste "Gedächtnis der Menschheit". Damit wurden zwei grundlegende Werke des wissenschaftlichen Sozialismus von einer renommierten Weltorganisation für würdig befunden, zu den wichtigsten welthistorischen Dokumenten gezählt zu werden. Genau richtig! Denn allen Unkenrufen zum Trotz lebt weltweit der Gedanke an den echten Sozialismus. Das Programm "Memory of the World" (MOW) versteht sich nicht als Förderprogramm für Restaurationsarbeiten an den Originaldokumenten, sondern es vergibt mit der Aufnahme in das Register eine internationale Auszeichnung.
Die UNESCO begründet ihre Wahl mit der großen Wirkung beider Schriften auf alle "sozialen Bewegungen" seither - sie meinte sicher auch revolutionäre Bewegungen! Das Manifest der Kommunistischen Partei von 1848 und der erste Band des Kapitals von 1867 wurden in fast allen Sprachen weltweit veröffentlicht. Die Originale beider Schriften sind verschollen. Für das Register wurden daher die erste Seite eines handschriftlichen Manuskripts des Manifests von Karl Marx und seine persönliche Ausgabe des Kapitals mit seinen eigenen Anmerkungen ausgewählt.
Das digitale Netzwerk "Memory of the World" gibt es seit 1992. Die UNESCO verfolgt damit das Ziel, "dokumentarische Zeugnisse von außergewöhnlichem Wert" zu sichern. Bis jetzt umfasst das Register 299 Dokumente aus allen Weltregionen, darunter die Sammlung indigener Sprachen in Mexiko sowie als erste Zeugnisse des Buchdrucks die Göttinger Gutenberg-Bibel und einen koreanischen Frühdruck.
Seit 1999 gibt es in Deutschland ein Nominierungskomitee, das die alle zwei Jahre möglichen Vorschläge an die UNESCO weiterleitet. Ihm gehören unter anderem die Direktorin des Museums für Arbeit in Hamburg, Prof. Dr. Kirsten Baumann, und der Staatssekretär a.D., Prof. Dr. Joachim-Felix Leonhard, an. Dass ein solch eher konservatives Gremium sich über die herrschende Staatsdoktrin "moderner Antikommunismus" hinweggesetzt und dem wissenschaftlichen Sozialismus einen angemessenen Platz im Welterbe der Menschheit zugewiesen hat, ist sehr erfreulich und stößt auf große Zustimmung unter der Bevölkerung. So waren in einer Nachrichten-Sendung kurz nach der Entscheidung Stimmen zitiert worden wie "Ja, die Aussagen von Karl Marx haben nichts von ihrer Gültigkeit verloren", "Es herrscht doch immer noch die gleiche Unterdrückung". Schon 2003 war Karl Marx bei der ZDF-Wahl des "besten Deutschen" auf den zweiten Platz gekommen.
"Die Wissenschaft", so sein kongenialer Weggefährte Friedrich Engels, "war für Marx eine geschichtlich bewegende, eine revolutionäre Kraft. So reine Freude er haben konnte an einer neuen Entdeckung in irgendeiner theoretischen Wissenschaft, deren praktische Anwendung vielleicht noch gar nicht abzusehen - eine ganz andere Freude empfand er, wenn es sich um eine Entdeckung handelte, die sofort revolutionär eingriff in die Industrie, in die geschichtliche Entwicklung überhaupt. … Denn Marx war vor allem Revolutionär. Mitzuwirken, in dieser oder jener Weise, am Sturz der kapitalistischen Gesellschaft und der durch sie geschaffenen Staatseinrichtungen, mitzuwirken an der Befreiung des modernen Proletariats, dem er zuerst das Bewußtsein seiner eigenen Lage und seiner Bedürfnisse, das Bewußtsein der Bedingungen seiner Emanzipation gegeben hatte - das war sein wirklicher Lebensberuf."
In diesem Sinne nutzt die internationale marxistisch-leninistische Bewegung das Welterbe von Karl Marx für die schöpferische Weiterentwicklung und praktische Anwendung zur Befreiung der Menschheit von Ausbeutung und kapitalistischer Unterdrückung.