Umwelt
Forscher belegen: Arktische Zeitbombe tickt!
25.07.2013 - Drei Forscher machten kürzlich im Fachmagazin „Nature" bekannt, dass die Freisetzung des bisher eingefrorenen Methans durch das Schmelzen des Packeises in der Arktis unabsehbare Folgen für die Menschheit hätte. Sie gingen von der Berechnung russischer Forscher 2008 aus, dass dort bis 2020 bis zu 50 Milliarden Tonnen Methan in die Atmosphäre entweichen werden.
Verheerende Überschwemmungen, Dürren und Unwetter würden dann die Erde überziehen. "Dann schmilzt auch die Zeitspanne, bis die globale Temperaturerwärmung die zwei Grad überschreitet, auf 15 bis 35 Jahre zusammen", erklärte der Forscher Chris Hope. Denn Methan ist ein äußerst aggressives Treibgas, das in der Arktis bisher als Methanhydrat in Wasser eingefroren ist. Die Auswirkungen dieser Entwicklung, die durch die imperialistisch-kapitalistische Jagd der Herrschenden auf Maximalprofite ins Rollen gebracht wurde, auf die natürlichen Lebensgrundlagen werden katastrophal sein. Länder und Küstenabschnitte werden im Meer versinken, während gleichzeitig die Versteppung ganzer Lebensräume zunehmen wird.
Volkswirtschaftlich würde nach Meinung der Forscher allein durch das frei werdende Methan der Arktis ein Schaden von 45.000 Milliarden Euro entstehen. Das entspricht etwa den gesamten weltweit produzierten Werten eines Jahres. Würde der sonstige CO2-Ausstoßes in dem Maße weiter steigen wie bisher, käme es den Forschern zufolge sogar zu unvorstellbaren 175 Billionen Euro Schaden.
„Das ist eine unsichtbare Zeitbombe", erklärte Wissenschaftlerin Gail Whiteman. Dabei ist diese Berechnung bürgerlicher Institute noch „sehr optimistisch“, weil sie erstens von der Möglichkeit einer dauerhaften Beseitigung der Schäden ausgeht. Zweitens geht in die Berechnung weder das Auftauen der Permafrostböden in Russland und Kanada noch in der Antarktis ein, wodurch auch jetzt schon Unmengen an Methan entweichen. Drittens können die Forscher die gar nicht absehbaren Wechselwirkungen mit anderen Faktoren des Übergangs in die Umweltkatastrophe nicht in ihre Rechnung mit einbeziehen.
Ob solch eine Rechnung die Hyänen der Großkonzerne des internationalen Finanzkapitals auch nur im Geringsten davon abhalten wird, sich gierig und gehetzt auf ihre sterbende Beute zu stürzen, darf mehr als bezweifelt werden. Denn das Abtauen der Arktis verspricht kurzfristig hohe Profite. Die arktische Sommereisdecke ist 2012 auf ein Rekordtief von 3,4 Millionen Quadratkilometern geschrumpft. Schon läuft das Geschacher um die Ausbeutungsrechte auf Hochtouren. Logistikkonzerne planen neue Schifffahrtsrouten durchs Nordmeer. Seit April diesen Jahren haben schon 218 Unternehmen die Genehmigung dafür beantragt. Große Energie-Konzerne träumen von einer „einfacheren“ Förderung von Gas- und Erdölvorkommen gegenüber der Ölsand- und der Schiefergas-Gewinnung. „Das Schmelzen des Eises verursacht einen Ansturm auf genau die fossilen Brennstoffe, die das Schmelzen überhaupt erst angetrieben haben", stellte der Chef der UN-Umweltorganisation Achim Steiner fest. Shell allerdings musste Probebohrungen aufgrund von Widerstand vor allem in Großbritannien erst einmal wieder einstellen.
Auf Vernunft des in der Welt herrschenden internationalen Finanzkapitals und ihrer Regierungen zu hoffen, ist vergebliche Liebesmüh. Die Riesen-Konzerne des internationales Finanzkapital können unter den Bedingungen einer weltumspannenden Organisation der kapitalistischen Produktion in ihrem gegenseitigen Vernichtungskampf um die Vorherrschaft auf dem Weltmarkt gar nicht anders, als rücksichtslos mit Mensch und Natur Raubbau zu treiben. Damit werden zugleich die natürlichen Lebensgrundlagen der Menschheit zerstört. Entweder endet das Zeitalter des Kapitalismus – oder das der Existenz der Menschheit! Wir brauchen eine internationale Widerstandsfront zur Rettung der Umwelt vor der Profitwirtschaft. Das wird dauerhaft erst im echten Sozialismus möglich sein! Dafür steht die MLPD – dafür stellt sie sich zur Wahl. Wer konsequent für den Schutz der natürlichen Umwelt eintreten will, der sollte in den Wählerinitiativen der MLPD mitmachen.