Umwelt

Atomkatastrophe von Fukushima verschärft sich immer weiter

Atomkatastrophe von Fukushima verschärft sich immer weiter
Aus den Ruinen des AKW Fukushima schwappt ununterbrochen eine hochradioaktive Brühe in das davor liegende Meer foto: Asacyan

23.08.13 - Die Auswirkungen der Atomkatastrophe von Fukushima vom März 2011 verschärfen sich immer mehr. Die Verseuchung des Meeres vor der Ruine nimmt immer bedrohlichere Formen an. Jetzt wird über einen Riss in einem der oberirdischen Behälter berichtet, aus dem wieder 300 Tonnen hochradioaktive Flüssigkeit austreten. Inzwischen müssen selbst die Herrschenden reagieren und diskutieren, ob sie diese Verschärfung als „ernsthaften Zwischenfall“ und damit als „Stufe 3“ der internationalen Bewertungsskala für nukleare Ereignisse („Ines“) einstufen. Damit eiern die Herrschenden der Katastrophe nun über zwei Jahre hinterher.

Wie "rf-news" bereits am 8. August berichtete, strömten jeden Tag mehr als 300 Tonnen hochradioaktiv verseuchtes Wasser ins Meer, weil die unterirdische Barriere aus Chemikalien, Stahlböden und Betonfundamenten undicht wurde. Als Scheinlösung wurde das kontaminierte Wasser daraufhin in oberirdische Tanks umgepumpt. Es ist eine Mischung aus Grundwasser, das ständig in das schwer beschädigte Reaktorgebäude eindringt, und strahlendem Kühlmittel. Das Wasser enthält den „Knochenkiller“ Strontium und ist so stark verseucht, dass nach zehn Stunden bereits erste Anzeichen der Strahlenkrankheit auftreten, wenn sich ein Mensch in der Nähe aufhält.

Doro Chiba, die japanische Eisenbahnergewerkschaft, wies bereits am 9. August darauf hin, dass der Kernkraftwerkbetreiber Tepco die oberirdischen Tanks, um Zeit zu sparen, verschrauben anstatt verschweißen ließ. Es fällt schon nicht mehr unter die Kategorie "Verharmlosung", sondern muss als skrupellose Lügerei angesehen werden, wenn die Herrschenden erklären: „Behandeltes Wasser, das Tritium enthält, wird im Meer verdünnt.“ "Verdünnt" wird in diesem Falle gar nichts. Vielmehr sorgt die Katastrophe von Fukushima dafür, dass die Radioaktivität durch verseuchte Meeresfauna und -flora über die  ganze Welt verbreitet wird. Schließlich halten sich Fische, die später gegessen werden sollen, nicht an vom Menschen festgelegte Sperrzonen. Der Grad atomarer Verseuchung der Weltmeere steigt durch diese neuerliche Verschärfung an.

Als Partei des radikalen Umweltschutzes fordert die MLPD die sofortige Stilllegung aller Atomkraftwerke und die Übernahme der Kosten durch die Betreiber! 31.102 Menschen hatten allein in Deutschland das „Manifest zum Gedenken an das Desaster von Fukushima und zur Forderung nach der Beendigung der Nutzung von Atomenergie“ von ICOR und ILPS unterschrieben. Diese Aktion wurde von ICOR und ILPS international betrieben. Die dazu gesammelten Unterschriften aus Deutschland werden am Montag, 2. September 2013, an das japanische Konsulat in Düsseldorf, Immermannstraße Ecke Charlottenstraße übergeben.