Politik
Lampedusa-Flüchtlinge: Menschenjagd in Hamburg geht weiter
Hamburg-St.Pauli (Korrespondenz), 17.10.13: St. Pauli wird immer mehr zum Jagdgebiet der Polizei. Martialische Szenen spielten sich am Donnerstagmorgen an der S-Bahn-Station Reeperbahn ab. Schwarzafrikaner wurden angehalten, isoliert und in aller Öffentlichkeit gefilzt. Über 15 Polizisten in Kampfmontur umzingelten einen afrikanischen Mann.
Sie setzen die vom Senat ausgegebene Taktik der Personenfeststellung aus anlasslosen Gründen um (siehe auch "rf-news"-Bericht von gestern). Unterstützt von Zeitungen wie der "Hamburger Morgenpost" mit Überschriften wie: "Kracht es jetzt jede Nacht?"
Die Anwohner und Unterstützer der Flüchtlinge blieben jedoch nicht untätig und verfolgten den Einsatz der Polizei. Diese stellte sich nun unter anderem auf dem Hein-Köllisch-Platz auf - in unmittelbarer Nähe der St. Pauli-Kirche, in der 80 Lampedusa-Flüchtlinge untergebracht sind.
Lautstarker Protest mit Fantasie: Hinter dem Polizeiaufgebot hängen Anwohner im Stadtteiltreff ihr Solidaritätstransparent selbstbewusst an die Scheibe.