Politik

Offener Brief von Kulturschaffenden, Kulturvereinen, Journalisten und Kulturfreunden

21.10.13 - In einem Offenen Brief wenden sich Kulturschaffende, Kulturfreunde und Journalisten gegen die zunehmende Praxis, Künstler, Theater und Kulturvereine, die Rezensionen über ihre eigenen Darbietungen auf ihre Webseiten gestellt haben, abzumahnen. Darin heißt es unter anderem:

"Gute Pressekritiken helfen den Künstlern, Veranstalter und das Publikum auf sich aufmerksam zu machen. Die Namen der Zeitungen und Rezensenten erfahren durch das Zitieren wiederum Verbreitung über den angestammten Leserkreis hinaus, wodurch sich auch die Reputation der Kritiker erhöht und der Zeitungsverlag weitere Anzeigenkunden gewinnen kann.

In letzter Zeit sind nun einige Künstler, Theater und Kulturvereine, die Rezensionen über ihre eigenen Darbietungen bzw. Aktivitäten auf ihre Webseiten gestellt haben, ohne Vorwarnung mit erheblichen Geldbeträgen abgemahnt worden. Einige haben aus Angst vor noch höheren Kosten, die sich durch ein Gerichtsverfahren ergeben könnten, bezahlt. ...

Zuletzt wurden Ende Juli die Sängerin Scarlett O´ und der Liedermacher Michael Zachcial (Die Grenzgänger) jeweils wegen Verwendung einer mehrere Jahre alten Pressekritik aus der Syker Kreiszeitung durch eine Bremer Anwaltskanzlei abgemahnt. Der in den Schreiben benannte Streitwert betrug dabei nahezu 20.000 Euro, das geforderte Honorar der Anwaltskanzlei lag bei ca. 1000 Euro. Beide weigern sich zu zahlen und erwarten nun womöglich ein Gerichtsverfahren. ...

Wir, die Unterzeichner, treten dafür ein, dass Künstler und Kulturvereine Artikel aus der Tagespresse sowie Hörfunk und TV-Beiträge, in denen über ihre Arbeit berichtet wird, vollständig oder in Auszügen auf ihren Webseiten genehmigungsfrei dokumentieren dürfen. Die Quelle ist hierbei anzugeben und möglichst zu verlinken. ..." (Hier der gesamte Offene Brief)