Umwelt

Orkan "Christian" kein Zufall

Orkan "Christian" kein Zufall
Durch den Orkan "Christian" in Wiesbaden entwurzelt (foto: wiesbaden112.de)

29.10.13 - Die ersten Herbststürme des Jahres sind am Montag und Dienstag über Europa gezogen und haben in England, Frankreich, Belgien, Niederlande, Deutschland und Dänemark eine Spur der Zerstörung hinterlassen. Mindestens 15 Menschen kamen dabei ums Leben, davon allein acht in Deutschland. Das Orkantief "Christian" raste mit bisher nicht gemessen Rekordgeschwindigkeiten über Norddeutschland. Auf Helgoland wurde erstmals eine Spitzenwert von über 190 Stundenkilometern gemessen, auf dem Festland waren es im Nordseebad St. Peter-Ording noch bis zu 173 Stundenkilometer.

"Die Nordsee kochte. Ich habe so eine Wucht noch nicht erlebt", berichtet ein Bürgermeister von den Halligen. Es sei schlimmer gewesen als beim Orkan "Kyrill" im Jahre 2007. Auch aus England wird berichtet, dass die Wucht des Orkans die Sturmkatastrophe von 2002 noch übertroffen habe.

Angesicht der Toten und des verursachten Chaos klingt es zynisch, wenn bereits jetzt bilanziert wird, dass sich die Schäden noch in Grenzen halten werden und das Ausmaß der Kyrill-Milliardenschäden nicht übertreffen werde. Sommerliche Hitze in den letzten Oktoberwochen und jetzt der Orkan - spielt das Wetter wieder einmal verrückt, wie in vielen Medien behauptet wird?

Meteorologen der Universität Köln und Reading (Großbritannien) haben bereits im letzten Jahr konkrete Ursachen für die zunehmenden Unwetterkatastrophen bei uns nachgewiesen. Auf Grund der Klimawärmung verlangsamt sich die Strömung des Golfstroms, der maßgeblich unser Klima beeinflusst. Das begünstigt unter anderem die Entstehung schwerer und extremer Sturmtiefs. Der Orkan "Christian" bestätigt die Erkenntnisse der Meteorologen.

Die Folgen der Klimaveränderung werden Europa, zunächst vor allem die Regionen der Nord- und Ostsee, unter anderem Deutschland, zunehmend treffen. Orkan "Christian" ist ein weiterer Beleg für den bereits vorangeschrittenen Umschlag in eine globale Umweltkatastrophe. Um sie noch zu verhindern, muss eine international koordinierte Umweltbewegung mit der Arbeiterklasse als führende Kraft entstehen. Weltweit entwickeln sich Initiativen für einen gemeinsamen Widerstandstag gegen die globale Umweltkatastrophe am Samstag, den 16. November. Die MLPD unterstützt mit ihren Kräften den Aufbau einer internationalen Widerstandsfront.