Jugend
Schallende Ohrfeige für die Olympia-Strategen
Nürnberg (Korrespondenz), 12.11.13: Deutschland wird keine Winterspiele in den bayrischen Alpen ausrichten. In vier Städten in Bayern konnten die Bürger über eine Bewerbung zur Olympiade 2022 abstimmen. In Traunstein stimmten fast 60 Prozent für "Nein", in Berchtesgaden 54 Prozent, in München 52,1 Prozent und in Garmisch-Partenkirchen 51,6 Prozent. Das war eine deutliche Abfuhr für die Olympia-Pläne. Dabei haben haben bekannte Sportler wochenlang die Werbetrommel für die angeblich "schönsten" und "umweltverträglichsten" Spiele gerührt.
Ehemalige Olympiasieger wie z.B. Felix Neureuther sprachen sich dafür aus, weil es in Bayern ja alle Möglichkeiten dazu gebe. Viele Sportbegeisterte freuten sich bereits auf eine deutsche Beteiligung. Doch die Olympiade ist zum Supergeschäft pervertiert. Der Blick nach Sotschi - wo bereits 35 Milliarden Euro für die nächsten olympischen Winterspiele verbaut sind und sich korrupte Baugiganten die Gelder zuschieben - wirft ein Schlaglicht darauf.
Die Skepsis nicht nur gegenüber sportlichen Großprojekten ist gewaltig gestiegen. Milliarden Euro sollen in neue Riesenstadien verbaut werden - unter anderem in eine neue K90-Sprungschanze -, die später kaum noch Verwendung finden. So sind gewaltige Eingriffe in die sensible Bergwelt unvermeidbar, befürchten z.B. die bayerischen Naturfreunde in einem Posititonspapier zur Olympia-Bewerbung.