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25. November: Frauen erheben sich gegen Gewalt an Frauen

25. November: Frauen erheben sich gegen Gewalt an Frauen
Demonstration zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen am Samstag, 23. November, in der Gelsenkirchener Innenstadt (rf-foto)

25.11.13 - Der 25. November ist der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen. Dieser Tag war zunächst in Lateinamerika und der Karibik im Gedenken an die drei Schwestern Mirabal aus der Dominikanischen Republik ausgerufen worden. Sie waren Mitglieder von "Movimiento Revolucionario 14 de Junio" (Revolutionäre Bewegung des 14. Juni) und kämpften für den Sturz des Diktators Rafael Trujillo. 1960 wurden sie von seinem Militär verschleppt und ermordet. An dieser kämpferisch-revolutionären Tradition hat die erste Weltfrauenkonferenz der Basisfrauen mit ihrem Beschluss angeknüpft, diesen Tag zu einem von drei gemeinsamen Kampftagen der internationalen Frauenbewegung zu machen.

In Deutschland finden seit 2001 am 25. November die Fahnenhissaktionen von "Terre des Femmes" statt. Dieses Jahr meldet "Terre des Femmes" 130 Aktionen in Deutschland. Vor allem die kämpferische Frauenbewegung zeigt Flagge gegen Gewalt an Frauen und entwickelt in den letzten Jahren eine Tradition von kämpferischen Straßenaktionen.

So fand heute auch eine kurze Kundgebung am Sitz der MLPD in Gelsenkirchen-Horst statt. Monika Gärtner-Engel, stellvertretende Vorsitzende der MLPD, betonte die politisch-kämpferische Tradition der Tages. Weil die besondere Unterdrückung der Frau untrennbarer Bestandteil der bürgerlichen Staats- und Familienordnung ist, ist der Kampf um die Befreiung der Frau untrennbarer Bestandteil der Vorbereitung der internationalen sozialistischen Revolution. Gitta Wester sprach für den Jugendverband REBELL. Sexistische Unterdrückung und Anmache sind kein individuelles Problem, sondern schwächen den gemeinsamen Kampf von Mädchen und Jungs.

Friederike Salamone vom Wahlbündnis "AUF Gelsenkirchen" berichtete engagiert von kämpferischen Aktionen der Frauen der Welt. Renate Kempmann vom Frauenverband Courage forderte auf, den Kampf gegen die antikommunistische Unterdrückung des Verbandes durch den Entzug der Gemeinnützigkeit zu unterstützen. Zum Singen des Lieds "Brot und Rosen" wurde dann die Flagge gehisst.

Eine ganze Reihe von Aktivitäten gab es bereits am Samstag, so unter anderem in der Gelsenkirchener Innenstadt, in Hattingen, Heilbronn und Nürnberg. In der Stuttgarter Innenstadt organisierte ein Bündnis deutscher, türkischer und kurdischer Organisationen eine Aktion mit Kundgebung, Demonstration und Kultur. In Düsseldorf hatten die Frauen des "Kurdischen Frauenbüros für Frieden", Ceni, zu einer gemeinsamen Demonstration aufgerufen. Ein Schwerpunkt war die Solidarität mit dem Kampf um die Befreiung der Frau in Rojava (Westkurdistan/Nordsyrien). In Essen veranstaltete ein Bündnis das "Tribunal des Femmes" (Gericht der Frauen) mit rund 50 festen Teilnehmerinnnen und Teilnehmern. Eindrucksvolle Tänze wechselten sich mit Kulturbeiträgen und kurzen Reden ab, in denen jeweils Anklage gegen Fälle von Gewalt an Frauen und Mädchen erhoben wurde.

Aus Paris berichtet eine Korrespondentin: "Es gab zahlreiche Veranstaltungen, Konzerte, Versammlungen und auch Demonstrationen in Frankreich an diesem 25. November. In Paris zogen etwa 2.000 bis 3.000 Mädchen, Frauen und Männer durch die Stadt. Das 'nationale Komitee für Frauenrechte', eine Koordinierung der Frauenbewegung, legte einen Schwerpunkt auf ein Gesetz zum Verbot der Prostitution ... . Es gab aber auch berechtigte Zweifel bei verschiedenen Frauen, ob sich alleine mit einem Gesetz etwas ändert. Schließlich muss man nach den tiefergehenden Ursachen der zunehmenden Prostitution fragen und dagegen angehen. Vor allem gegen die Armut und dass aus Elend kaltblütig Profit geschlagen wird. Wir konnten das Thema gut mit unserer Werbung für die baldige Europakonferenz der Weltfrauen in der Region Paris verbinden. Der Aufruf zum 25. November, den die Europakoordinatorinnen für die Weltfrauenkonferenz herausgegeben habe, wurde breit verteilt."

In vielen Städten sind für heute Aktionen - oft auch in Verbindung mit den Montagsdemonstrationen - angekündigt. Die Redaktion freut sich auf weitere Korrespondenzen und Fotos.

Die aktuelle "Rote Fahne" hat als Titelthema "25. November: Wir stehen auf gegen Gewalt an Frauen" und kann hier bestellt werden. Die kommende "Rote Fahne" wird über den heutigen Tag ausführlicher berichten.