International
Nelson Mandela ist tot
06.12.13 – Am Donnerstagabend verstarb Nelson Mandela im Alter von 95 Jahren. Weltweit trauen viele Menschen um ihn als einem Symbol der Überwindung der Rassentrennung (Apartheid) in Südafrika.
Mandela war von 1964 an 27 Jahre in Haft, weil er für die Gleichberechtigung zwischen farbiger und weißer Bevölkerung und gegen das Apartheid-Regime eintrat. Die Apartheid, deren ehrlicher, mutiger und unbeugsamer Gegner er war, wurde aber vor allem von den südafrikanischen Massen mit der Arbeiterklasse an der Spitze niedergekämpft. Das internationale Finanzkapital zog die Notbremse vor einer möglichen revolutionären Entwicklung und entzog dem Apartheidsregime die internationale Rückendeckung.
So konnte Mandela 1994 zum ersten farbigen Präsident Südafrikas werden. Die damit bei Millionen Menschen verbundenen Hoffnungen wurden aber bitter enttäuscht.
Unter die Trauernden mischen sich heute allerdings auch einige Heuchler, wie der US-Präsident Barack Obama oder Bundeskanzlerin Angela Merkel. Sowohl die USA als auch Deutschland hatten wenig Probleme mit der Apartheid, solange ihre Konzerne auf die Rohstoffe, Bodenschätze und Arbeitskräfte zugreifen konnten. Für sie ist Mandela vor allem ein „Held“, weil es mit seiner Hilfe gelungen ist, Südafrika ohne Revolution in den kapitalistischen Weltmarkt zu integrieren und in neokolonialer Abhängigkeit zu halten.
Obwohl Südafrika heute im Weltvergleich der Bruttoinlandsprodukte auf Platz 25 liegt, hat sich an der Armut und Ausbeutung der Massen kaum etwas geändert. Die heutige Führung der Befreiungsorganisation ANC, deren Führer Mandela war, stieg in die herrschende Ausbeuterklasse auf.
Heute gilt es die ehrliche Trauer für Mandela in Energie für den sozialen Befreiungskampf zu verwandeln.