Jugend
LLL-Aktivitäten: Veranstaltungsort heißt nach kommunistischem Arbeitersportler
Berlin (Korrespondenz), 30.12.13: Die Veranstaltung des Jugendverbands REBELL zur Lenin-Liebknecht-Luxemburg-Demonstration 2014 am 11. Januar findet im Clubraum auf der Willi-Sänger-Sportanlage statt. Die Sportanlage liegt zwischen den S-Bahnstationen Plänterwald und Baumschulenweg. Willi Sänger war begeisterter Leichtathlet und Hochspringer. Als dieser gewann er unter anderem 1924 den Wettbewerb eines internationalen Arbeitersportfestes in Paris.
Mit 18 Jahren wurde er 1912 Mitglied der SPD. Wegen deren Kriegsunterstützung wurde er 1917 Mitglied der USPD und trat 1919 der KPD bei. In den 1920er Jahren war er Vorsitzender des Arbeitersportvereines "Fichte" in Berlin-Südost. 1933 arbeitete Willi Sänger als Buchhalter beim sowjetischen Reisebüro "Intourist" und betreute eine Arbeiterbibliothek.
Unter dem Faschismus war er aktiv in der Widerstandsgruppe um Robert Uhrig und Anton Saefkow. Es gelang ihm, das "Deutsche Fahndungsbuch" der Gestapo zu beschaffen, womit er viele Mitglieder des Widerstandes vor der Verhaftung bewahren konnte. Durch Denunziation wurden er und weitere Mitglieder der Widerstandsgruppe 1944 verhaftet. Am 27. November 1944 wurde das Urteil "Tod durch Enthauptung" im Zuchthaus Brandenburg-Görden vollstreckt. In Erinnerung an Willi Sänger wurde in der DDR die Sportanlage nach ihm benannt.
Rechts hinter dem Eingang zur Sportanlage steht ein Gedenkstein mit der Inschrift: "Dem unvergessenen Arbeitersportler und Widerstandskämpfer Willi Sänger, geb. 21.5.1894, hingerichtet 27.11.1944".